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Gut gesehen

Martin Dietrich
„Shadows, Lines, Geometry“


Street Photography hat mich schon immer fasziniert und gefesselt. Selbst versuche ich mich auch ab und an an diesem diffizilen und viel diskutierten Genre. Ich versuche dabei immer, meinen eigenen, von Abstraktion, Minimalismus, Linien und Geometrie geprägten Stil mit einzubeziehen. Ich fotografiere zwar nicht so, dass die Menschen gänzlich unkenntlich sind, ich achte dennoch darauf, dass Sie nicht zu sehr zum Hauptmotiv werden.
Kategorie: Street
Rubrik: Gut gesehen
Hochgeladen: 03.02.2014
Kommentare: Favoriten3
Favoriten: Favoriten3
Klicks: Favoriten571
Abonnenten: Favoriten2
Kamera: X-Pro1
Objektiv: XF35mmF1.4 R
Blende: f/8
Brennweite: 35 mm
Belichtung: 1/850 sec
ISO: 200
Keywords: Street, Straße,
Straßenfotografie,
Streetphotography,
Frankfurt, Licht,
Schatten, Geometrie,
Linien, Sonne,
Sonnenlicht,


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Kommentare zum Bild

brausenpaul
04.02.2014

Ja, dass ist ein Bild, wo ich sofort darauf reagiere und mir mein Bauch sagt, dass es Kunst ist!
Wundervoll, hier scheint alles zu stimmen. Muss ich mir unbedingt aufheben, damit ich mit der Zeit rational herausfinde, warum es mir so gut gefällt. Ein paar Dinge wie das tolle Licht- und Schattenspiel, der schöne Bildaufbau und die vignettierte Ausleuchtung, die von dir angesprochenen Linien und Geometrien und die gegenläufigen Personen fallen mir sofort auf. Aber das Bild erzählt mir noch mehr und lässt mich spüren, wie abstrakt wir schon im urbanen Umfeld leben. Kompliment, ganz großes Kino!
LG, Frank

P.S.: Auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten habe ich nichts gefunden. Ein bisschen war ich aber am überlegen, ob man den Briefkasten raus retuschieren könnte. Dies wäre aber meiner Meinung nach ein zu starker Eingriff und andererseits bildet er ein Gegenpol zum würfelförmigen Schatten.

Martin Dietrich
04.02.2014

Vielen lieben Dank Dianne und Frank für eure netten Kommentare!

Ja, mit dem Briefkasten und dem retuschieren ist das so eine Sache. Abgesehen davon, dass die weit verbreitete, ich nenne es jetzt mal "Lehre der Straßenfotografie" (von der ich wie von jedem "Genre-Regelwerk" nicht viel halte, weil Sie mir zu viel vorschreibt) es verurteilen würde zu retuschieren, mache ich das selbst nicht gern. Staub auf dem Sensor oder der Linse, ja, auch mal einen blöden Fleck oder so etwas (kleines) in der Art. Aber so weit, den Briefkasten verschwinden zu lassen würde ich jetzt nicht gehen wollen. Er ist nunmal da und deswegen ist der Schatten des Würfels auch noch geblieben. Sonst hätte ich hier evtl. das 1:1 format gewählt.

Was mir an dem Bild vor allem gefällt ist die Haltung der beiden Männer. Der eine, fast schon ein wenig an die Wand gekauert, gebeugt, so wolle er sich unbemerkt vorbeischleichen. Der andere im Gegensatz dazu selbstsicher wirkend, lässig mit der Jacke im Arm, schaut ein wenig auf den unsicheren, älteren Mann herab. Hierzu gibt es nun hunderte Denkansätze, die dieses Verhältnis beschreiben könnten. Jeder wird hier seine andere Geschichte zu haben.

Es freut mich, dass Euch das Bild gefällt! LG Martin

brausenpaul
05.02.2014

Genau, gerade die vielen Denkansätze und die vielfältigen Geschichten die das Bild in uns freisetzen kann, macht es so wertvoll.
Durch das jegliche Fehlen von Vegetation, Himmel und Erde symbolisiert das Bild für mich sehr gut die Entfremdung des Menschen von der Natur. Ich sehe zwei Geschäftsleute, die sich gegenseitig und die Umwelt nicht wahrnehmen. Zwei "Bankster", die zu Ihrem Arbeitsplatz eilen um Geschäfte zu tätigen, die genauso unwirklich und abstrakt sind, wie dieser eingefrorene Moment. Wo man sich fragt, welche Werte sie schaffen und warum sie dafür so viel Geld bekommen, dass sie sich um Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und einer warmen Wohnung keine Gedanken machen müssen...