Burgen und Schlösser
„Festung Dömitz, Brückentor“
Durch die Elbe geschützt wurde im 13. Jahrhundert eine Rundburg auf einer hochwasserfreien Stelle errichtet. Von den Gebäuden, die aus Feldsteinen und Ziegelsteinen errichtet wurden, ist wenig überliefert. Die Fundamente eines runden Turmes wurden bei Ausgrabungen im Festungshof nachgewiesen. Gebäudesubstanz vom Palas und von einem wenige Meter weiter westlich stehenden Turmes ist im heutigen Museumsgebäude noch im unteren Bereich vorhanden.
Der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. ließ die größte Festung Mecklenburgs in den Jahren 1559 bis 1565 erbauen, um die Südwestgrenze Mecklenburgs und die Elbübergänge zu sichern. Die Gesamtanlage wurde von dem Italiener Francesco a Bornau geplant. Sie entstand in nur sechs Jahren, wozu Johann Albrecht I. in der Nähe eigens eine Ziegelei errichten ließ und sogar Maurer aus Italien beschäftigte, um den Arbeitskräftemangel im Umland auszugleichen. Die Zitadelle zeigt einen fünfeckigen Grundriss mit 5 Bastionen. Die Bastionen tragen (beginnend am Eingangstor und weiter im Uhrzeigersinn) die Namen Kavalier, Held, Drache, Greif und Burg. Alle Bastionen besitzen Kasematten. Die Kurtinen zwischen den Bastionen sind bis zu neun Meter hoch.
Im Dreißigjährigen Krieg dienten Ort und Festung als Stützpunkt für wechselnde Parteien, unter anderem auch für Tilly und Wallenstein. Dabei wurde 1635 der gesamte Ort im Rahmen der Schlacht bei Dömitz niedergebrannt. Die Stadt war spätestens seit Mitte des 17. Jahrhunderts von einer Wallanlage mit davor liegendem Wassergraben befestigt, wie aus den Stadtplänen der damaligen Zeit zu entnehmen ist. Seit 1705 wurde die Festung auch als Irrenhaus und Gefängnis benutzt. Im Jahr 1719 verlegte Herzog Karl Leopold seinen Regierungssitz nach Dömitz, bevor er 1723 Dömitz verlassen musste. 1755 wurden das Zucht- und Irrenhaus weiter ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Bastion Greif erheblich umgebaut. Ihre Kasematten erhielten in den beiden Flanken je drei Geschützstände und der Eingang wurde für die direkte Einfahrt von Fuhrwerken hergerichtet. 1809 fanden in Dömitz Kämpfe im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon statt. Dabei wurden die Festung und die Stadt von holländischen und französischen Truppen beschossen und eingenommen. 1830 wurde das Irrenhaus nach Schwerin verlegt. Der Schriftsteller Fritz Reuter, der in niederdeutscher Sprache schrieb, verbrachte auf der Festung von 1838 bis 1840 den letzten Teil seiner Festungshaft. Er wurde am 25. August 1840 entlassen. In seinem Buch Ut mine Festungstid („Aus meiner Festungszeit“) berichtet er über diese Zeit. Seit 1843 wurde das Gefängnis nicht mehr für zivile Insassen genutzt.
Unter der Regierung von Großherzog Friedrich Franz II wurde die Festung in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder umfangreich renoviert. Die Außenmauern der Bastionen und Kurtinen wurden ausgebessert oder teilweise neu aufgemauert. Bei der Bastion Drache wurden die gemauerten Flanken durch steile Erdböschungen ersetzt. Zur zusätzlichen Verteidigung entstand daher zwischen der Bastion und dem Innenhof eine Zwischenmauer mit Zugbrücke und Schießscharten. Beim Bau der Eisenbahnbrücke über die Elbe im Jahr 1870 wurden der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft folgende Bauauflagen erteilt, um die Brücke gegen einen Elbübertritt des Feindes verteidigen zu können: „Die Elbbrücke bei Dömitz darf höchstens 2000 Schritt von der Zitadelle zu Dömitz entfernt sein und muß eine Drehbrücke, ähnlich wie bei der Brücke zu Hämerten enthalten. Außerdem sind zwei Strompfeiler mit Demolierungsminen zu versehen und die beiderseitigen Zugänge der Brücke durch tambourartige Abschlüsse mit Wachtblockhäusern zu sichern.“[1]
1894 beendete das Militär die Nutzung der Festung.
(Quelle: Wikipedia)
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Kommentare zum Bild
PeSaBi
15.02.2020der rote Backstein, den ich so mag !
HG - Petra
GuenterHoe
16.02.2020Diese historisch Bauwerk hast du optimal abgelichtet.
Ich wünsche dir auch noch einen schönen Sonntag Werner.
VG Günter
Holzinger Bruno
16.02.2020Doku im Bild und Information, PERFEKT!!
Herzlichst, Bruno