Begegnungen

Anstehen, in den Fahrstuhl quetschen für eine Minute, raus auf die Plattform in 442 Metern Höhe voller Erwartung. Welche Enttäuschung! Staubige, graubraune Baulandschaft mit Wolkenkratzern, die hier oben, vom Burj Kalifa, doch immer noch vereinzelt wirken. Ich hatte von meinem Urlaubsort Ras Al-Khaimah, eine Autostunde nördlich, einen Tagesausflug gebucht. Der Guide, ein älterer freundlicher Herr, der einmal im Tourismusministerium hier gearbeitet hatte, mühte sich routiniert, die Superlative zu "verkaufen". Dieses Hotel da habe mehr als 5000 Betten, dort hinten, in der Ferne, residiere der Herrscher. Ja, die gewaltige Shopping Mall mit dem riesigen Auarium und der einzige öffentliche Strand (mit knochenhartem Sand) neben dem teuersten Hotel der Welt, schließlich eine Hochbahnfahrt zum Hotel mit den vielen Türmchen am Ende der künstlich aufgespülten Palmenwedel - beeindruckend wohl nur aus der Luft. Immer noch drehen sich Baukräne. Wenn es regnet, höre ich, sind die Palmen wirklich schön grün.