Nordeuropa
„Schwarzes Eis ... oder ... Das Schwarze bleibt (1/8)“
Der Originaltitel zu meiner ersten Ausstellung ("MUSTA JÄÄ") ist im Finnischen doppeldeutig.
Die Aufnahmen entstanden in der ersten Aprilwoche 2017 in Puumala, Finnland.
In der Woche entstand eine Serie über das fremde Gefühl an einem vertrauten Ort zu anderer Jahreszeit. Nach zwölf Aufenthalten im Sommer der erste in kalter Jahreszeit. Mich faszinierte auch das Thema Eis. Das eine hängt mit dem anderen natürlich zusammen. So lag die Serie mit Doppelbildern nahe, die Eisbilder alle in Farbe und die Zusammenstellung prägend, das fremde Ortsempfinden (der scheinbare Stillstand, die Menschenleere, ein 'dunkles' Lebensgefühl im Gegensatz zur sommerlichen Leichtigkeit und Lebensfreude) in schwarz-weißen Bildern.
Die Bilder konnte ich auf drei Wände verteilt (3 hoch, 2 quer, 3 hoch) zusammenhängend präsentieren, was der Wirkung und Wahrnehmung gut tat.
Die Aufnahmen entstanden in der ersten Aprilwoche 2017 in Puumala, Finnland.
In der Woche entstand eine Serie über das fremde Gefühl an einem vertrauten Ort zu anderer Jahreszeit. Nach zwölf Aufenthalten im Sommer der erste in kalter Jahreszeit. Mich faszinierte auch das Thema Eis. Das eine hängt mit dem anderen natürlich zusammen. So lag die Serie mit Doppelbildern nahe, die Eisbilder alle in Farbe und die Zusammenstellung prägend, das fremde Ortsempfinden (der scheinbare Stillstand, die Menschenleere, ein 'dunkles' Lebensgefühl im Gegensatz zur sommerlichen Leichtigkeit und Lebensfreude) in schwarz-weißen Bildern.
Die Bilder konnte ich auf drei Wände verteilt (3 hoch, 2 quer, 3 hoch) zusammenhängend präsentieren, was der Wirkung und Wahrnehmung gut tat.
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Kommentare zum Bild
Angelika Windloff
10.07.2017Klasse die fotografische Umkehrung dessen, was Du bisher gezeigt hat - eine tolle Serie,
lG, Angelika
Lothar Mantel
11.07.2017Über dieses Werk sind wir uns ja auch einig. Eigentlich sind ja alle Fotos meine Lieblingsbilder, aber dieses sticht nochmal besonders heraus. Die Kombination ist so schlüssig, dass es sich fast um ein Foto handeln könnte. Die feine Farbigkeit und die unterschiedlichen Perspektiven sind der Kick in dieser Symbiose. Besonders die Gestaltung des unteren Bildes hat es mir angetan. Wie sich das Eis von unten rechts hineinschiebt und vom Steg gehalten ein Dreieck, mit mittiger Spitze, bildet, ist außergewöhnlich gut gesehen. So wird der Blick zum ländlichen Teil der finnischen Landschaft gelenkt.
Ich wiederhole mich, aber deine Arbeiten waren das Highlight der Ausstellung. Perfekt ausgearbeitet und hervorragend (Alu-Dibond) präsentiert. Ein Sehgenuss, der jede Reise wert ist. Auch dafür nochmals ein Dankeschön, lieber Pekka!
LG Lothar
Dorothea
12.07.2017Leider konnte ich Deine Ausstellung nur virtuell betrachten, aber sie gefällt mir sehr!
Eine schöne konzeptionelle Idee, die Du schlüssig und sehr ästhetisch umgesetzt hast. Jedes Bild ein feines Einzelstück und alle zusammen zeigen einen interessanten Einblick in ein mir unbekanntes Land, aus Deiner ganz speziellen Sicht, sehr schön!
LG Dorothea
Olgud
12.07.2017Sorry, ich war eine ganze Zeit nahezu „offline“. Aber das gab mir Gelegenheit, Deine Ausstellungsreihe in ihrer Gesamtheit wirken zu lassen.
Hängt man die Bilder nebeneinander, zeigt sich eine Entwicklung: Während in Bild 1 das Eis den (sommerlichen) Holzsteg fest umschlossen hält, weicht es im Laufe der Bilder zunehmend zurück und verliert seinen erdrückenden Charakter. In Bild 8 kommt die Entwicklung zu einem (vorläufigen) Abschluss: Das Eis ist nur noch ein kleines Inselchen, die warmen Farben der „Steininsel“ dominieren. Dazu erwacht auch das Leben im Ort zunehmend, in Form des beschleunigten Autos.
Bei allen Bilderpaaren zeigen sich zwei unterschiedliche Sichten, einerseits grafisch-ästhetisch, andererseits dokumentarisch. Erst durch das nahtlose Aneinandersetzen der Bilder ergibt sich ein Ganzes, welches die Gegensätze vereint und das mir einen greifbaren Eindruck des Ortes und der Landschaft vermittelt (ob dieser Eindruck mit der Wirklichkeit übereinstimmt oder nicht, sei dahingestellt).
Ich muss zugeben, dass mich diese Form der Präsentation anfangs etwas irritiert hat. Es brauchte etwas Zeit, um mich darauf einzulassen. Und es hat sich gelohnt. Im Einzelnen kann ich es gar nicht festmachen, was den Reiz der Bilder ausmacht, aber man muss ja auch nicht immer alles erklären können.
Die Wirkung im Ganzen ergibt sich für mich durch den greifbaren Eindruck des Ortes und der Landschaft, der sich bei mir einstellt (ob dieser Eindruck mit der Wirklichkeit übereinstimmt oder nicht, sei dahingestellt).
Nebenbei fühle mich an meine Lieblingsserie aus den 80ern erinnert: Ausgerechnet Alaska. Dort gibt es eine Episode "Das Eis bricht....", die auch hier titelgebend hätte sein können.
Auf jeden Fall ist es für mich eine lohnenswerte, beindruckende Ausstellung, die ich hoffentlich noch in natura sehen werde (ich arbeite daran :-)).
Meinen Glückwunsch, Pekka, Deine erste Ausstellung begeistert mich !!
Herzliche Grüße
Olaf
Olgud
12.07.2017In diesem Bild stossen Eis, Wasser und Land am deutlichsten zusammen und verbinden sich an der gemeinsamen Uferlinie.
Pekka H.
13.07.2017Vielen Dank für Eure intensive Beschäftigung mit meinen Ausstellungsbildern. Ich habe Helga (hewa) auf Ihre per Nachricht gestellte Frage, ob mein Präsentationskonzept schon vor der Reise stand bzw. wie es sich entwickelt hat, die Entstehungsgeschichte der Serie geschildert, die ich Euch auch gerne zur Kenntnis gebe.
Ich habe in der ersten Aprilwoche meine Eltern in Puumala besucht, nachdem sie zum Jahreswechsel gänzlich nach Finnland umgezogen sind. Die Jahre zuvor verbrachten sie nur die Sommermonate im Ferienhaus, weshalb ich den Ort, an dem ich nicht aufgewachsen bin, nur aus den Besuchen im Sommer kannte. Ich war also gespannt, wie ich diesen nach zwölf Besuchen doch recht vertrauten Ort im kalten Frühjahr erleben würde. Das alleine war schon als fotografisches Thema für mich gesetzt und wurde ja auch von mir mit einem Teil der aus dieser Serienidee entstandenen Bilder hier schon gezeigt. Mein zweites bereits vor der Anreise feststehendes Thema war 'Eis', vor allem als 'schwarzes Eis', also dunkel, so ganz anders, wie man es für gewöhnlich kennt. Daneben gab es dann natürlich noch Gelegenheit auch ein wenig Landschafts- und Streetfotografie zu betreiben, aber hauptsächlich standen diese beiden Themen als ganz eigenständige zunächst nebeneinander fest. Da meine Familie nicht mitreiste, hatte ich Zeit und Muße, mich intensiv auf die Fotografie zu konzentrieren, was ja auch nicht immer gegeben ist. Deshalb war ich sicher auch produktiver als sonst im Urlaub. So viel zur Reise selbst.
In unserer Jahresklasse haben wir uns von Anfang an mit dem Serienaspekt befasst. Weg vom einzelnen Bild und hin zum fotografischen Projekt. Dabei wurde uns immer bewusster, dass sich für Ausstellungen ganz besonders auch die Kombination von Bildern eignet, die zum Entstehungszeit überhaupt nichts gemein hatten. Erstaunlich, welche Wahrnehmung sich beim Betrachter ergibt, wenn man ungeplant spannende Bildpaare oder -gruppierungen findet.
Mein ursprünglich anvisiertes Ausstellungsthema war die Mauergedenkstätte Bernauer Straße hier in Berlin, mit der ich mich schon häufiger beschäftigt hatte, und was mir als Thema auch am Herzen lag. Die Bildauswahl und -zusammenstellung hatte ich schon praktisch fertig nach mehreren Diskussionen mit der künstlerischen Leiterin und den Kommilitonen.
Und dann habe ich an einem Montagabend den Kinofilm über den Fotografen Robert Frank gesehen, der mich ungemein inspirierte wegen seines kreativen Umgangs mit Bildern im Rahmen von Ausstellungen. Mit dieser kreativen Energie aufgeladen habe ich mich dann um 23 Uhr an meinen Rechner gesetzt und mir die Serien, die in Finnland entstanden sind, nochmals auf Verknüpfbarkeit angeschaut, mit der Idee, hier mit Bildpaaren noch mehr Wirkung zu erzielen. Und gleich beim ersten Bilderpaar wurde mir klar, dass ich die Bilder richtig nahtlos zusammenfügen muss, um die Verbindung zu intensivieren, die zwischen dem klimatischen Einfluss und dem Lebensgefühl entsteht, der zu dieser Zeit vorherrscht. Innerhalb von dreieinhalb Stunden habe ich dann diese acht Bildpaare (plus ein weiteres, das aus Gründen der Symmetrie nicht aufgenommen wurde in die Ausstellung) so wie hier präsentiert gefunden und in Photoshop zusammengeführt. Die Eisbilder immer in Farbe, nicht entsättigt, die Gegenüberstellung immer in SW. Auch die Gestaltung mit dem weißen Rand ergab sich in dieser Nacht. Das war auch höchste Zeit, da wir uns am Dienstagabend an unserem Unterrichtstag endgültig auf unser Ausstellungsthema festlegen mussten. Ich hatte meine über Nacht entstandenen Bilder auf USB-Stick dabei, weil ich sie in der Kürze der Zeit nicht ausgedruckt bekam. Sie haben die künstlerische Leiterin und den Rest der Fotoklasse auch am Monitor überzeugt. Ich bin glücklich, dass mir für die allererste Ausstellung dann doch so ein richtig persönliches Thema gelang.
Für die Ausstellung habe ich dann die Bilder auch selber gedruckt und dafür minimale Anpassungen in den Ton- und Farbwerten vornehmen müssen, aber ansonsten ist alles so, wie im Rausch der Nachwirkungen des Kinofilms spontan und ohne tiefgründige Gedanken so ganz natürlich entstanden war. Manchmal ist es sicherlich gut, wenn man nicht mit einem festgelegten Konzept und theoretischen Überlegungen an die Sache rangeht. Dass ich aber von der seriellen Konzeption schon maßgeblich durch die für alle grundsätzlich vorgegebene und durch zahlreiche gemeinsame Ausstellungsbesuche inspirierte Herangehensweise, nicht nur in einem Projekt, sondern auch seriell zu arbeiten, geprägt war, muss ich nicht verleugnen.
So war das also. Und ich finde es hat sich gelohnt. Und für Euer Feedback bin ich sehr dankbar, da es mir zeigt, dass es nicht allein der persönliche Stolz über die gemeisterte Herausforderung an sich ist, der diese Bilder zu etwas ganz Besonderem für mich macht.
LG Pekka