Unterwegs
„wer kennt Korda?“
Alberto Korda hat am 5. März 1960, anlässlich einer Trauerfeier in Havanna Ernesto "Che" Guevara fotografiert. Das Foto ging um die Welt; es wurde zum Symbol für den Kampf der Guerilleros in Lateinamerika und zur Ikone der 68er-Bewegung in Europa.
Wie er das Foto machte, hat Korda später tausendfach erzählt: Er stand etwa zehn Meter von der Redner-Tribüne entfernt und konzentrierte sich auf Castro. Als der gebürtige Argentinier Che, der unter Castro zum Präsidenten der kubanischen Nationalbank aufgestiegen war, plötzlich nach vorne trat, drückte Korda beinahe zufällig auf den Auslöser seiner Leica. „Das Ganze dauerte etwa 30 Sekunden.“
"Revolución“ veröffentlichte das Foto nicht, und es verstaubte jahrelang in den Archiven. Später schenkte Korda dem linken italienischen Verleger Gianfranco Feltrinelli Abzüge des Bildes. Im Oktober 1967 wurde Che in Bolivien von Soldaten in einen Hinterhalt gelockt und erschossen. Als Castro danach in Havanna eine seiner mehrstündigen Reden hielt, bedeckte das Porträt die Fassade eines 14-stöckigen Gebäudes am Platz der Revolution. Das war der Moment für Feltrinelli, das Foto weltweit zu vermarkten. Es wurde millionenfach auf Fahnen, Buttons, T-Shirts und Postern gedruckt. Korda selbst profitierte nicht davon. Später gab er etwas bitter zu, dass er im revolutionären Überschwang der Zeit die Urheberrechte verschmäht habe. (Quelle: FAZ)
Er verstarb am 25. Mai 2001 in Paris, im Alter von 72 Jahren.
|
|
Um einen Kommentar zum Bild zu verfassen, musst Du Dich zuerst anmelden oder neu registrieren!
Kommentare zum Bild
phillicht
09.12.2016Ein Riesenbild, das ich mir sicher noch einmal in Ruhe anschauen werde......
Ciao Philipp
Dieter F.Grins
09.12.2016Gut dass du die Hintergrundgeschichte nochmal
darstellst. Bruchstückhaft ist sie mir noch bekannt gewesen.
Dem berühmten Porträt bin ich in den Anden in Peru und im südlichsten Postamt auf Feuerland begegnet. Er ruht jetzt
bei mir auf der Festplatte. Superfoto!!
MfG Dieter
Pekka H.
09.12.2016Bei einem so ikonografischen Bild würde es mich auch ärgern, wenn ich mein Urheberrecht nicht geltend machen könnte. Manchmal fragt man sich, ob Che ein Revolutionär oder das erste Malemodel war, dass die Fotografie hervorgebracht hat. Ehrlich, als Schablone für Puzzleteile würde ich nicht enden wollen. Das Bild von Dir ist aber klasse. Es hat auch genau die richtige Tonung, finde ich. Das hänge ich mir mal auf.
LG Pekka
Angelika Windloff
09.12.2016Ich vermute,dass ohne das Foto heute kaum noch jemand wüsste, wer Che Guevara überhaupt war. Aber so wird ein verfremdetes Wandgemälde, das im Grund nur den Hintergrund einer interessanten Straßenszene bildet, sofort zum alleinigen Bildmittelpunkt. Klasse Foto,
lG, Angelika
Werner Schabner
09.12.2016Die Geschichte kannte ich auch nur so ungefähr, danke, daß Du sie nochmal erzählt hast.
Das Bild besticht nicht nur durch die Tonung und die großartigen Grauwerte, sondern zusätzlich auch durch die in meinen Augen perfekte Aufteilung der Elemente der Straßenszene vor dem Wandgemälde. Und auch der Bürgersteig gehört hier mit dazu.()
VG Werner
Fritze
10.12.2016Danke für den Hintergrundbericht und das Bild mit dem gut in das Straßenleben integriert Gemälde von einem der berühmtesten Fotos aller Zeiten!
LG Ernst
Gelöschter Benutzer
10.12.2016Interessante Hintergrund-Info, die für mich neu war, und Deine Straßenszene erzählt gleich mehrere Geschichten.
Gruß Peter
Waltraud Zorn
12.12.2016Dieses Bild von Che hing bei meinenr ersten Jugendliebe ganz groß überm Bett. Schönes Street.
Gruß Waltraud
Peter Wahlich
13.12.2016Klasse Bild, das mir besonders hinsichtlich der, das Bild dynamisierenden, Biker, wobei mir der puzzlehafte Hintergrund doch eher poparthaft erscheint, der Fotografie jedoch grafische Stabilität verleiht... allein schon wegen der Infos, da bin ich ganz bei meiner Vorrednerin, nehme ich es gerne mit... lg peter
Dorothea
13.12.2016Klasse Street, mit interessanter Hintergrundgeschichte!
LG Dorothea