Sakralbauten
„Dorfkirche in Mogno, Tessin (nur zur Information)“
Hier seht Ihr den kleinen Weiler Mogno hoch oben im Maggiatal mit der berühmten Kirche des Architekten Mario Botta, die in den 1990er Jahren hier errichtet wurde, nachdem die Vorgängerkirche von einer Lawine zerstört worden war.
So fasziniert ich (wieder einmal) von diesem architektonischen Meisterwerk bin und so begeistert ich mich damit fotografisch auseinandersetzen mag, so sehr drängen sich mir Fragen auf:
Wie fügt sich diese Kirche in ihr Umfeld?
Ist sie für die Bewohner wirklich ein "Haus Gottes"?
Wird man sich hier sonntags zur Gemeindemesse einfinden?
Im Inneren gibt es zwei Bänke für maximal acht Besucher. Das Weihwasserbecken ist leer. Kein Blümchen oder Kerzchen verrät, dass man hier zur Andacht einkehrt.
Im Schaukasten draußen gibt es keine Hinweise auf Gottesdienste, sondern ausschließlich und ausführlich zur Architektur des Hauses.
So ist dies in meinen Augen eine "Pilgerstätte" für Freunde moderner Architektur und zur Ehre des Architekten...
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Kommentare zum Bild
Dorothea
23.11.2016Danke für diesen Außenanblick, Anke.
Deine Fragen und Gedanken zur Annhame der Kirche, als "Haus Gottes", durch die Bewohner des Ortes machen mich nachdenklich. Vielleicht stören ja die vielen Touristen bei der Andacht und wenn ich mir das Innere betrachte, so fehlt bei aller architektonischen Raffinesse, vielleicht ein bisschen der Rückzugsort, an dem man sich unbeobachtet fühlen kann?
LG Dorothea
Dieter F.Grins
23.11.2016Für deine Schlussfolgerung hast du hier einen überzeugenden Beweis geliefert. Der Architekt hat sich ein Denkmal gebaut ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der
Dorfbewohner.
MfG Dieter
khm
23.11.2016Ich kann Dieters Ausführungen gut nachvollziehen und verstehen, denn richtig passen tut dieses Objekt nicht in diesen Ort. Es wirkt für mich wie ein Fremdkörper. Interessant zu erfahren was die Ortsbewohner davon halten wäre es wirklich. Schon verrückt wie man unbedingt Aufmerksamkeit erregt und auch bekommt!
Gruß Kalle
Anke Jensen-Giehler
23.11.2016Danke für EureKommentare zum Bild und zu meinen etwas zwiespältigen Empfindungen zu diesem Kirchlein.
Man kann immer wieder kurz und knapp lesen, dass es bei der Planung zu großen Widerständen in der Bevölkerung gekommen sei.
Die Schweizer Tourismusbehörde wirbt sehr mit diesem architektonischen Kleinod. Man kann ganze Rundreisen auf den Spuren von Mario Bottas Architektur unternehmen.
So hat jede Medaille zwei Seiten ...
LG Anke
Pekka H.
24.11.2016Deine kritischen Gedanken zur Beauftragung dieses Kirchenbaus kann ich gut auch für mich nachvollziehen. Ich wäre da auch stark ambivalent. So sehr ich auch diese besondere Architektur als Fotograf zu schätzen weiß (vermittelt durch sehr gute Bilder Deinerseits), so sehr fragt man doch auch nach dem praktischen Nutzen für die Gemeinde. Da ich kein aktiver Kirchgänger bin (kunsthistorisches und fotografische Interesse mal ausgenommen), ist das eine eher theoretische Frage, die schlussendlich ja auch nur die Betroffenen zu beantworten wissen. Vielleicht war ja die alte Kirche/ Kapelle schon wenig besucht, und es hat sich wenig geändert.
Die Außenansicht verdeutlicht die geringe Größe und die Form sehr anschaulich. Ich finde die Einfügung in das Dorfbild nicht befremdlich. Ja, das Gebäude ist auffällig anders, aber doch irgendwie in den Formen organisch und damit nicht eine optische Zumutung.
Ich finde, Dein Bild rundet die beeindruckenden Innenansichten schön ab.
LG Pekka
Anke Jensen-Giehler
01.01.2017Ja Bärbel, die 4 Innenaufnahmen sind gleich hier neben. LG Anke