Asien

Die Busfahrt von Lhasa zur nepalesischen Grenze im Himalaya endete bereits 20 km vor dem eigentlichen Grenzort in den Bergen. Aufgrund des bis in die Höhen des Gebirges hinaufziehenden Monsunregens war die in den Nepal hinunter führende Verbindungsstraße an vielen Stellen durch Erdrutsche verschüttet. Das bedeutete für uns Reisende, das Gepäck auf die Schultern zu nehmen und die restliche Strecke zu Fuß zurückzulegen.

Auf tibetischer Seite waren chinesische Soldaten an vielen Stellen damit beschäftigt, die blockierten Passagen freizusprengen. Da es keine Absperrungen und Warnhinweise gab, orientierten wir uns an den Einheimischen. Wenn sie sich zum Schutz hinter Felsen hockten, taten wir es auch und warteten ab, bis nach einem lauten Knall die Erd- und Gesteinsbrocken durch die Luft flogen. Dann hieß es „Beine und Gepäck in die Hand nehmen“, zügig über die kritischen Erdabgänge hinweg zu laufen und zu hoffen, daß man rechtzeitig die andere Seite erreichte, bevor die nächste Sprengladung hochging.

Das Foto zeigt den noch vor uns liegenden Abschnitt der Straße, den wir bis zum Grenzort Zhangmu zu Fuß bewältigen mußten. Die Straße führt hier in gut 2.400 m Höhe wie ein in die Felsen gehauener Absatz mehrere Hundert Meter über einem Gebirgsbach an der Felswand entlang. Dieser Abschnitt des „Friendship Highway“ durchneidet den Himalaya auf seinen letzten ca. 80 Kilometern zwischen dem Thong La Paß (5.200 m) und der Friendship Bridge (Grenzübergang nach Nepal) und überwindet dabei einen Höhenunterschied von mehr als 3.500 Höhenmetern.

Scan vom Dia