Stadt
„:: Linien im Nebel – Bahntower Berlin ::“
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich den Bahntower an diesem Abend sah. Der Himmel über Berlin war schwer und dunkel, ein diffuser Nebel hing in der Luft, der die Lichter der Stadt verschluckte und zugleich zum Leuchten brachte. Genau das war es, was mich reizte: dieses Schweben zwischen Sichtbarkeit und Verschwinden.
Ich hatte mir vorgenommen, den Turm einmal anders zu sehen – nicht als bloßes Wahrzeichen am Potsdamer Platz, sondern als geometrische Komposition, als Spiel aus Linie, Fläche und Licht. Also suchte ich mir einen ungewöhnlichen Standpunkt. Statt frontal zu fotografieren, ging ich ganz nah an die Basis, fast unter die Glasfassade, und ließ die Kamera schräg nach oben steigen. Der Blickwinkel war extrem, beinahe provozierend spitz. Ich wollte, dass das Gebäude wie ein Messer wirkt, das sich in den Himmel schneidet.
Durch den Sucher sah ich, wie sich die Linien der Glasfront rhythmisch wiederholten – fast hypnotisch. Jede Fensterreihe reflektierte das Licht auf eine andere Weise: warm, kalt, gedämpft, klar. Ich stellte die Blende eng, um Tiefe und Struktur zu behalten, und wählte eine längere Belichtungszeit, damit das schwache Umgebungslicht die Konturen weicher zeichnen konnte.
In Schwarzweiß wirkte das alles plötzlich zeitlos. Die Farbe hätte nur abgelenkt. Ich wollte keine Stadt, ich wollte Form. Kontraste, Übergänge, die Klarheit des Stahls gegen die Zartheit des Nebels.
Als ich abdrückte, spürte ich, dass der Turm nicht mehr einfach ein Gebäude war. Er war eine Linie, die sich durch Raum und Licht zieht – eine Achse, die die Stadt in zwei Hälften teilt. Der Blick von unten nach oben war nicht nur eine Perspektive, sondern eine Haltung: das Staunen des Menschen vor seiner eigenen Schöpfung.
Ich hatte mir vorgenommen, den Turm einmal anders zu sehen – nicht als bloßes Wahrzeichen am Potsdamer Platz, sondern als geometrische Komposition, als Spiel aus Linie, Fläche und Licht. Also suchte ich mir einen ungewöhnlichen Standpunkt. Statt frontal zu fotografieren, ging ich ganz nah an die Basis, fast unter die Glasfassade, und ließ die Kamera schräg nach oben steigen. Der Blickwinkel war extrem, beinahe provozierend spitz. Ich wollte, dass das Gebäude wie ein Messer wirkt, das sich in den Himmel schneidet.
Durch den Sucher sah ich, wie sich die Linien der Glasfront rhythmisch wiederholten – fast hypnotisch. Jede Fensterreihe reflektierte das Licht auf eine andere Weise: warm, kalt, gedämpft, klar. Ich stellte die Blende eng, um Tiefe und Struktur zu behalten, und wählte eine längere Belichtungszeit, damit das schwache Umgebungslicht die Konturen weicher zeichnen konnte.
In Schwarzweiß wirkte das alles plötzlich zeitlos. Die Farbe hätte nur abgelenkt. Ich wollte keine Stadt, ich wollte Form. Kontraste, Übergänge, die Klarheit des Stahls gegen die Zartheit des Nebels.
Als ich abdrückte, spürte ich, dass der Turm nicht mehr einfach ein Gebäude war. Er war eine Linie, die sich durch Raum und Licht zieht – eine Achse, die die Stadt in zwei Hälften teilt. Der Blick von unten nach oben war nicht nur eine Perspektive, sondern eine Haltung: das Staunen des Menschen vor seiner eigenen Schöpfung.
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Kommentare zum Bild
Rolf M
26.10.2025eine futuristische, irgendwie cineastische Wirkung mit hohem Aufmerksamkeitswert. SW ist natürlich die richtige Entscheidung.
Gefällt mir.
Gruß
Rolf
Daniela Beyer
27.10.2025Vielen Dank für deinen anerkennenden Kommentar zu meinem Foto der Frauenkirche (Doppelbelichtung). Dein Foto hier gefällt mir auch wirklich gut. Es zieht einen förmlich ins Bild! Toll.
Sylvie Kunz
31.10.2025so schön alles erklärt
MOAK
01.11.2025Servus Rolf, Daniela und Sylvie,
vielen Dank für euer Feedback und Einschätzungen es freut mich sehr.
Good shot
Michael