S/W
„Kindheit“
Einleitung zur analogen Fotoserie „Das letzte Drittel“
Zwei Drittel sind gelebt, der Blick auf die verbleibende Zeit wird zugleich schärfer und milder. Wo Horizonte kleiner werden, verschieben sich meine Prioritäten: Was zählt, ist das, was trägt, die Nähe, Verbundenheit, Sinn; Leistung und Erfolgsansammlungen verlieren an Gewicht. Ein natürlicher Rückblick setzt ein: Episoden ordnen, Brüche benennen und verbinden, Vergebung üben. So wird Identität runder und innerer Frieden wird möglich. Nicht jeder Tag ist leicht, doch im Ganzen wächst Gelassenheit: Gefühle lassen sich halten, ohne sie zu beschönigen. Zufriedenheit ist kein Automatismus, sie entsteht aus Aufmerksamkeit, Deutung und dem Pflegen von Beziehungen als Gegenentwurf zur möglichen Einsamkeit. Diese Serie sammelt solche leisen Bewegungen des Lebens: Rückblick und Zäsur, Loslassen und Aussicht. Sie will weder verklären, noch richten. Sie nimmt das Gelebte an und lässt dem Kommenden Raum.
Haiku:
Leere Schaukel.
Der Wind kennt die Stimmen noch,
im Schatten der Kindheit.
Bildbegleittext:
Die leere Schaukel zeigt, was uns formt, auch wenn niemand zu sehen ist. Ketten, die tragen und begrenzen; ein Sitz, der frühere Gewichte erinnert; der Schatten am Boden, in dem wir weitergehen.
Was wir als Kinder erleben, Zuwendung und Mangel, Schutz und Angst prägt unseren Blick, unser Tempo, unser Vertrauen. Diese Muster begleiten uns ein Leben lang; im letzten Drittel werden sie lesbarer: Wir erkennen, wie viel unseres Schwungs und unserer Hemmungen aus jener ersten Bewegung stammen.
Das Bild spricht nicht vom Verlust, sondern von Prägung. Wir führen unser Leben im Schatten der Kindheit – manchmal kühl, manchmal schützend. Der Wind hält die Schaukel in Bewegung: Er lässt offen, dass wir den Bogen neu wählen können, mit Bewusstsein für das, was uns trägt und das, was uns hält.
Zwei Drittel sind gelebt, der Blick auf die verbleibende Zeit wird zugleich schärfer und milder. Wo Horizonte kleiner werden, verschieben sich meine Prioritäten: Was zählt, ist das, was trägt, die Nähe, Verbundenheit, Sinn; Leistung und Erfolgsansammlungen verlieren an Gewicht. Ein natürlicher Rückblick setzt ein: Episoden ordnen, Brüche benennen und verbinden, Vergebung üben. So wird Identität runder und innerer Frieden wird möglich. Nicht jeder Tag ist leicht, doch im Ganzen wächst Gelassenheit: Gefühle lassen sich halten, ohne sie zu beschönigen. Zufriedenheit ist kein Automatismus, sie entsteht aus Aufmerksamkeit, Deutung und dem Pflegen von Beziehungen als Gegenentwurf zur möglichen Einsamkeit. Diese Serie sammelt solche leisen Bewegungen des Lebens: Rückblick und Zäsur, Loslassen und Aussicht. Sie will weder verklären, noch richten. Sie nimmt das Gelebte an und lässt dem Kommenden Raum.
Haiku:
Leere Schaukel.
Der Wind kennt die Stimmen noch,
im Schatten der Kindheit.
Bildbegleittext:
Die leere Schaukel zeigt, was uns formt, auch wenn niemand zu sehen ist. Ketten, die tragen und begrenzen; ein Sitz, der frühere Gewichte erinnert; der Schatten am Boden, in dem wir weitergehen.
Was wir als Kinder erleben, Zuwendung und Mangel, Schutz und Angst prägt unseren Blick, unser Tempo, unser Vertrauen. Diese Muster begleiten uns ein Leben lang; im letzten Drittel werden sie lesbarer: Wir erkennen, wie viel unseres Schwungs und unserer Hemmungen aus jener ersten Bewegung stammen.
Das Bild spricht nicht vom Verlust, sondern von Prägung. Wir führen unser Leben im Schatten der Kindheit – manchmal kühl, manchmal schützend. Der Wind hält die Schaukel in Bewegung: Er lässt offen, dass wir den Bogen neu wählen können, mit Bewusstsein für das, was uns trägt und das, was uns hält.
|
|
Um einen Kommentar zum Bild zu verfassen, musst Du Dich zuerst anmelden oder neu registrieren!