Black Friday

Aus dem Reisetagebuch von Gertrud Grins.

„Morgen starten wir Richtung Norden“, entschied Dieter. „Vielleicht ist das Wasser inzwischen abgesunken.“ Er hatte sich so intensiv auf Botswana vorbereitet, dass es ihm missfiel, unvorbereitet durch Südafrika zu reisen. Natürlich stimmte ich ihm zu, denn ich war neugierig auf Botswana.
Helga hatte mir von ihrer Tour dorthin berichtet. „Bei uns“, sie lebte in Namibia, „werden die Menschen nachts in den Camps eingeschlossen, um sie vor den wilden Tieren zu schützen. In Botswana sind die Camps offen. Voriges Jahr strich nachts eine Löwin um mein Zelt.“ Mir verschlug es den Atem. Das war ja ungeheuerlich. Helgas Augen strahlten beim Erzählen. Botswana zu bereisen, das musste etwas ganz Besonders sein. Dieser Herausforderung wollte ich mich stellen. Allerdings nicht mit einem Zelt. Wir hatten ein Camp-Mobil gemietet. Mit dem ging es nun Richtung Botswana.
Es regnete.
Unverhofft blockierte ein Laster die Straße. Schafe wurden verladen. Der Farmer kam auf uns zu. „Einen Moment Geduld bitte.“
Dieter stieg aus. „Darf ich fotografieren?“
Plötzlich umarmte der Fremde meinen Mann und tanzte mit ihm auf der Straße.
„Ich bin so glücklich. Es regnet. Es regnet.“
Seine Freude war ansteckend. Ab sofort war der Regen auch für uns schön.
„Nehmt den Grenzübergang MIDDLEPUTS, er ist kaum befahren“, empfahl er uns, „noch kommt ihr gut durch die Furt.“
Das stimmte.