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Menschen bei der Arbeit

Dieter F.Grins
„Am Bagmati“


Leichenverbrennung am Bagmati.

Der Bagmati teilt die Anlage in zwei große Bereiche. Auf dem rechten Ufer des Bagmati liegen der Pashupatinath-Tempel und die Verbrennungsstätten, die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten). Dieser Ort hat für viele Gläubige als Platz für die „letzten Riten“ besondere Bedeutung: es gilt als erstrebenswert, seine Leiche hier verbrennen zu lassen.

Die meist in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den Verbrennungsstätten getragen, wo ein Scheiterhaufen errichtet wird. Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser. Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. Wenn die Familie es sich leisten kann, verwendet man zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz. Der älteste Sohn umschreitet dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn (pradakshina), entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert. Danach zündet er (ersatzweise die älteste Tochter oder ein Priester) mit einem in flüssiger Butter (ghee) getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen in der Nähe des Kopfes an. Aber auch andere Stellen des Scheiterhaufens werden angezündet. Die Familie und Freunde des Toten bleiben während der Verbrennung der Leiche in der Nähe, während ein Mann in weißem Gewand mit einem Stock den Scheiterhaufen immer wieder so richtet, dass alles verbrennt. Die Füße des Toten stehen zunächst etwas über den Scheiterhaufen hinaus und werden dann bei fortschreitender Verbrennung in das Feuer geschoben. Nach etwa vier Stunden ist die Leiche zu Asche verbrannt. Die Asche und unvollständig verbrannte Scheite werden in den Fluss geschoben. Nicht verbrannter Schmuck etc. wird zuvor aus der Asche entfernt.  Wikipedia
Kategorie: Menschen
Rubrik: Menschen bei der Arbeit
Hochgeladen: 03.04.2025
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Keywords: Pashupatinath, Nepal 1988


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Kommentare zum Bild

KlaMei
03.04.2025

Hallo Dieter,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung dieser Zeremonie, die ich bei meinen mehrfachen Aufenthalten in Kalkutta und Delhi so detailliert (bis auf TV-Sendungen) noch nicht gesehen hatte. Es erstaunt mich immer wieder, wie selbstverständlich andere Länder mit den für uns manchmal befremdlichen Riten in Ihren Kulturen umgehen.
Das Foto zeigt eindrücklich, wie der letzte Moment nach der Verbrennung aussieht. Den Standort für das Foto hast Du gut gewählt.
BG-Klaus

Jürgen Grandeit
03.04.2025

Hallo Dieter,
„…die Asche und die die unverbrannten Scheite werden in den Fluss geschoben.“ Das Ganze nennt man dann nachhaltige Entsorgung. Beeindruckend ist allerdings, welche friedliche und entspannte Atmosphäre an diesem Ort vorherrscht. Mich hat das sehr berührt.
Liebe Grüße
Jürgen

Hartmut Frentz
03.04.2025

So, wie es aussieht, handelt es sich hier um eine "Verbrennungsstätte der niederen Kaste". Mensch und Tier wohnen dieser - für mich schwer zu akzeptierenden Zeremonie - relativ teilnahmslos bei. Vier Stunden sind eben auch eine lange Zeit, da muss man die Einäscherung durch Wendestangen schon etwas beschleunigen. Sicher gibt es an diesem Tag noch andere Anwärter.
Da hast du wahrlich ein ganz besonderes Foto geschossen, Dieter. Das brennt sich im wahrsten Sinne des Wortes ins Gedächtnis ein.
Gruß Hartmut

PeSaBi
03.04.2025

Andere Länder, andere Sitten ... wobei die letzten Jahre in unseren Gefilden Feuerbestattungen auch sehr populär geworden sind, wenngleich sich die Sitten und Gepflogenheiten zu dem hier gezeigten doch sehr unterscheiden ...
Eine interessante Szenerie, die Du da festhalten konntest und danke für die Info dazu !
HG - Petra

Jaspi
03.04.2025

Das muss ja schrecklich riechen dort. Das Verbrennen der Leichen ist ein Ritual, das dem Verstorbenen die letzte Ehrung geben soll. Aber es ist auch pragmatisch, denn es ist "sauber" und schnell. Im Gegensatz zur Verwesung.
Das Bild und der Text sind sehr eindrücklich und werden mich wohl noch eine Weile begleiten.
Liebe Grüsse
Jacqueline

Lothar Mantel
03.04.2025

Die bereits in den Fluss gefallenen Teile lassen den Wasserdampf aufsteigen, hinter dem der zweite Helfer wie ein Geist erscheint. Die heilige Kuh rundet die irre Szenerie ab.

BG Lothar

KrysN Photographie
03.04.2025

Für einen durchschnittlichen westlichen Beobachter, wie mich, wirkt die Szenerie schon sehr befremdlich. Der Text untermauert es. Die Verbrennungsrituale in Kathmandu sind bekannt ... eine ganz andere Kultur, die sich mir nur sehr schwer erschließt.
VG Krystina

brimula
04.04.2025

Eine Ritual das an anderer Stelle undenkbar wäre...
und es wird sich wohl kaum je etwas daran ändern...
hinterlässt einen bleibenden Eindruck...

gruss brigitt@