Das Foto erschüttert mich und tut richtig weh zu sehen. Man kann nur erahnen, was dieses Kind erlebt und machen muss, was andere Kinder in diesem Alter (zum Glück) niemals durchmachen. Die Verschmutzung in Gesicht, Haare und Kleidung lassen darauf schließen, dass das Mädchen mit sprichwörtlich "Drecksarbeit" den Lebensunterhalt der Familie teilweise mitverdienen muss. So habe ich das in Indien sehen können.
Oder hast Du eine andere Erklärung dazu, Ulrich ?
BG-Klaus
Hallo KlaMei,
es ist nicht ganz so dramatisch, wie vermutest. Schlimmer geht es den Eltern, bzw. den Müttern, die als Tagelöhner/innen auf dem Bau arbeiten. In diesem Fall wurde die Geschossdecke eines grossen Hauses gegossen. Jedoch ohne große Betonmischer und Betonpumpen, wie wir das kennen, sondern mit kleinen Betonmischern, die von Hand be-, und entladen wurden.
Frauen und oder Männer mischen Sand und Beton von Hand, Frauen beladen mit dem Gemisch größere Schüsseln, die von ihnen dann zu den Mischern geschleppt werden.
Die Männer wiederum transportieren den schweren gemischten Beton dann an die Stelle, wo er hin soll.
Natürlich alles von Hand.
Die Kinder spielen dann halt auf der Baustelle und passen gegebenenfalls auf ihre kleineren Geschwister auf.
Natürlich staubt es maßlos und somit sehen sie dann alle so dreckstrotzend aus. Die Gegensätze sind einfach erschreckend in Indien.
Hallo Ulrich,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum BdT. Das Foto ist es Wert so gewürdigt zu werden.
Ich habe mit etwas Erleichterung Deinen Kommentar zu diesem Mädchen gelesen, dass sie nicht (oder noch nicht) irgend eine Arbeit machen musste. Dann hatte sie "Glück" und gute Eltern, die das bisher verhindern wollten.
Leider habe ich da andere Erfahrung gemacht.
In Indien ist es bis heute üblich, dass Kinderarbeit in den armen Familien von den Eltern "angeordnet " wird. Hier die meist verbreiteten Bereiche, in den sie eingesetzt werden:
In Indien arbeiten und leben viele Kinder unter extrem schwierigen Bedingungen auf Müllhalden. Sie suchen dort nach verwertbaren Materialien, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Diese Arbeit ist gefährlich, da die Kinder giftigen Chemikalien, Glasscherben und anderen Risiken ausgesetzt sind. Oft bleibt ihnen keine Zeit für Bildung, was ihre Zukunftsperspektiven stark einschränkt.
Beispiele dafür sind die Müllhalden in Mumbai (z. B. Govandi) und Delhi (Bhalswa), wo tausende Kinder tätig sind. Organisationen wie die Kindernothilfe versuchen, diesen Kindern durch Bildungsprogramme, medizinische Versorgung und soziale Unterstützung zu helfen.
Kinder in Indien arbeiten häufig in verschiedenen Sektoren, um Geld zu verdienen, oft unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen. Zu den Hauptbranchen gehören:
Landwirtschaft:
Kinder arbeiten auf Baumwoll- und Reisfeldern, oft ohne Schutz vor giftigen Pestiziden.
Textilindustrie:
Sie nähen Kleidung, arbeiten in Färbereien oder Spinnereien und führen monotone Arbeiten für niedrige Löhne aus.
Steinbrüche und Ziegeleien:
Hier leisten sie schwere körperliche Arbeit, wie das Schleppen von Steinen.
Minen:
Besonders in illegalen Mica-Minen oder Kohleminen werden Kinder eingesetzt, was ihre Gesundheit gefährdet.
Teeplantagen:
Kinder helfen bei der Ernte, um die Tagesnormen zu erfüllen, was oft notwendig ist, damit die Familie überlebt..
Service-Sektor:
In Hotels und Restaurants sind sie häufig Gewalt und Missbrauch ausgesetzt..
Die Ursachen liegen in extremer Armut, fehlender Bildung und sozialer Ungleichheit. Kinderarbeit hält Familien oft in einem Teufelskreis der Armut gefangen.
Kinder, die auf Müllhalden arbeiten, sind erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Die Bedingungen auf solchen Deponien sind extrem gefährlich, da sie mit giftigen Substanzen, scharfen Gegenständen und unhygienischen Materialien in Kontakt kommen. Das sind die wichtigsten gesundheitlichen Risiken:
1. Atemwegserkrankungen
Ursachen: Einatmen von giftigen Gasen, Feinstaub und Rauch aus brennendem Müll.
Folgen: Asthma, chronische Bronchitis, Lungenentzündungen und andere Atemwegserkrankungen.
2. Hautkrankheiten
Ursachen: Kontakt mit Chemikalien, giftigen Substanzen und kontaminiertem Wasser.
Folgen: Hautausschläge, Infektionen, Ekzeme und chronische Hautreizungen.
3. Infektionskrankheiten
Ursachen: Kontakt mit biologischem Abfall (z. B. medizinischem Müll), unhygienischen Bedingungen und Insekten.
Folgen: Hepatitis A und B, Tetanus, Typhus, Cholera und andere durch Bakterien oder Viren übertragene Krankheiten.
4. Verletzungen
Ursachen: Scharfe Gegenstände wie Glasscherben, rostige Nägel oder Metallteile.
Folgen: Schnittwunden, Infektionen (z. B. Wundstarrkrampf) und manchmal bleibende Behinderungen.
5. Vergiftungen
Ursachen: Kontakt mit Schwermetallen wie Blei, Quecksilber oder Kadmium sowie Pestiziden und anderen Chemikalien.
Folgen: Schädigung des Nervensystems, Entwicklungsstörungen, Nierenprobleme und langfristige Gesundheitsprobleme.
6. Unterernährung und körperliche Schwäche
Ursachen: Mangel an sauberem Wasser und nahrhafter Nahrung.
Folgen: Wachstumsstörungen, geschwächtes Immunsystem und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten.
7. Psychische Belastung
Ursachen: Harte Arbeit, soziale Ausgrenzung und fehlende Perspektiven.
Folgen: Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).
8. Langfristige Gesundheitsprobleme
Kinder auf Müllhalden sind oft über Jahre hinweg toxischen Substanzen ausgesetzt. Dies kann zu chronischen Krankheiten wie Krebs oder irreversiblen Schäden an Organen führen.
Maßnahmen zur Unterstützung
Organisationen wie UNICEF oder Save the Children setzen sich dafür ein, diese Kinder aus solchen gefährlichen Lebensumständen zu befreien. Sie bieten Bildungsprogramme, medizinische Versorgung und Alternativen zur Kinderarbeit an.
Das Leben auf Müllhalden ist nicht nur gesundheitlich gefährlich, sondern auch eine Verletzung der Kinderrechte. Der Zugang zu Bildung und ein sicheres Umfeld sind entscheidend für ihre Zukunft
Diese traurigen Hintergründe haben mir Dein Foto suggeriert, als ich es das erste Mal sah. Aber Dreck vom "Spielen" neben einer Baustelle kann man ja später wieder abwaschen. Hoffentlich erhält sie eine Schulausbildung und kann einmal ein selbst bestimmtes Leben führen. Aber da habe ich auch bei dem Mädchen meine Zweifel.
BG-Klaus
P.S.: ich hoffe, dass meine Anmerkungen zum Foto nicht deplatziert waren. Es passte halt meiner Meinung nach zum Bildtitel: "jung erwachsen".
Hallo Uli,
nachdem das alles - zu Recht - angemerkt wurde, auch von mir einen Glückwunsch zun BdT;
Dein lebensnahes Portrait, technisch perfekt und passend im Quadratischen Format ist zu Recht auf der Titelseite gelandet, auch wenn es dort stark beschnitten angezeigt wird !
LG Lisa
Danke KlaMei für deine umfangreiche Indienberichterstattung über die fatale Situation von so vielen Kindern.
Gerade hat mir ein Freund noch einen Artikel über eine Gruppe von Unberührbaren geschickt, in dem berichtet wird, unter welchen schrecklichen Bedingungen dort Menschen ohne jegliche Schutzkleidung barfuß und mit blanken Händen verstopfte Abwasserkanäle auf Abruf reinigen.
Unfassbar und Modi leugnet die Existenz dieser Tätigkeiten.
Hallo Elisabeth,
Herzlichen Dank für dein Kompliment.
Danke Ulrich für die Zusatzinfo. Da fällt einem nichts mehr zu ein. Dabei kommt Modi nicht einmal aus einer gehobenen Kaste. Er sollte wissen, was Armut und Verzicht bedeutet.
VG-Klaus
Kommentare zum Bild
KlaMei
03.04.2025Das Foto erschüttert mich und tut richtig weh zu sehen. Man kann nur erahnen, was dieses Kind erlebt und machen muss, was andere Kinder in diesem Alter (zum Glück) niemals durchmachen. Die Verschmutzung in Gesicht, Haare und Kleidung lassen darauf schließen, dass das Mädchen mit sprichwörtlich "Drecksarbeit" den Lebensunterhalt der Familie teilweise mitverdienen muss. So habe ich das in Indien sehen können.
Oder hast Du eine andere Erklärung dazu, Ulrich ?
BG-Klaus
Ulrich Wolf
05.04.2025Hallo KlaMei,
es ist nicht ganz so dramatisch, wie vermutest. Schlimmer geht es den Eltern, bzw. den Müttern, die als Tagelöhner/innen auf dem Bau arbeiten. In diesem Fall wurde die Geschossdecke eines grossen Hauses gegossen. Jedoch ohne große Betonmischer und Betonpumpen, wie wir das kennen, sondern mit kleinen Betonmischern, die von Hand be-, und entladen wurden.
Frauen und oder Männer mischen Sand und Beton von Hand, Frauen beladen mit dem Gemisch größere Schüsseln, die von ihnen dann zu den Mischern geschleppt werden.
Die Männer wiederum transportieren den schweren gemischten Beton dann an die Stelle, wo er hin soll.
Natürlich alles von Hand.
Die Kinder spielen dann halt auf der Baustelle und passen gegebenenfalls auf ihre kleineren Geschwister auf.
Natürlich staubt es maßlos und somit sehen sie dann alle so dreckstrotzend aus. Die Gegensätze sind einfach erschreckend in Indien.
KlaMei
06.04.2025Hallo Ulrich,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum BdT. Das Foto ist es Wert so gewürdigt zu werden.
Ich habe mit etwas Erleichterung Deinen Kommentar zu diesem Mädchen gelesen, dass sie nicht (oder noch nicht) irgend eine Arbeit machen musste. Dann hatte sie "Glück" und gute Eltern, die das bisher verhindern wollten.
Leider habe ich da andere Erfahrung gemacht.
In Indien ist es bis heute üblich, dass Kinderarbeit in den armen Familien von den Eltern "angeordnet " wird. Hier die meist verbreiteten Bereiche, in den sie eingesetzt werden:
In Indien arbeiten und leben viele Kinder unter extrem schwierigen Bedingungen auf Müllhalden. Sie suchen dort nach verwertbaren Materialien, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Diese Arbeit ist gefährlich, da die Kinder giftigen Chemikalien, Glasscherben und anderen Risiken ausgesetzt sind. Oft bleibt ihnen keine Zeit für Bildung, was ihre Zukunftsperspektiven stark einschränkt.
Beispiele dafür sind die Müllhalden in Mumbai (z. B. Govandi) und Delhi (Bhalswa), wo tausende Kinder tätig sind. Organisationen wie die Kindernothilfe versuchen, diesen Kindern durch Bildungsprogramme, medizinische Versorgung und soziale Unterstützung zu helfen.
Kinder in Indien arbeiten häufig in verschiedenen Sektoren, um Geld zu verdienen, oft unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen. Zu den Hauptbranchen gehören:
Landwirtschaft:
Kinder arbeiten auf Baumwoll- und Reisfeldern, oft ohne Schutz vor giftigen Pestiziden.
Textilindustrie:
Sie nähen Kleidung, arbeiten in Färbereien oder Spinnereien und führen monotone Arbeiten für niedrige Löhne aus.
Steinbrüche und Ziegeleien:
Hier leisten sie schwere körperliche Arbeit, wie das Schleppen von Steinen.
Minen:
Besonders in illegalen Mica-Minen oder Kohleminen werden Kinder eingesetzt, was ihre Gesundheit gefährdet.
Teeplantagen:
Kinder helfen bei der Ernte, um die Tagesnormen zu erfüllen, was oft notwendig ist, damit die Familie überlebt..
Service-Sektor:
In Hotels und Restaurants sind sie häufig Gewalt und Missbrauch ausgesetzt..
Die Ursachen liegen in extremer Armut, fehlender Bildung und sozialer Ungleichheit. Kinderarbeit hält Familien oft in einem Teufelskreis der Armut gefangen.
Kinder, die auf Müllhalden arbeiten, sind erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Die Bedingungen auf solchen Deponien sind extrem gefährlich, da sie mit giftigen Substanzen, scharfen Gegenständen und unhygienischen Materialien in Kontakt kommen. Das sind die wichtigsten gesundheitlichen Risiken:
1. Atemwegserkrankungen
Ursachen: Einatmen von giftigen Gasen, Feinstaub und Rauch aus brennendem Müll.
Folgen: Asthma, chronische Bronchitis, Lungenentzündungen und andere Atemwegserkrankungen.
2. Hautkrankheiten
Ursachen: Kontakt mit Chemikalien, giftigen Substanzen und kontaminiertem Wasser.
Folgen: Hautausschläge, Infektionen, Ekzeme und chronische Hautreizungen.
3. Infektionskrankheiten
Ursachen: Kontakt mit biologischem Abfall (z. B. medizinischem Müll), unhygienischen Bedingungen und Insekten.
Folgen: Hepatitis A und B, Tetanus, Typhus, Cholera und andere durch Bakterien oder Viren übertragene Krankheiten.
4. Verletzungen
Ursachen: Scharfe Gegenstände wie Glasscherben, rostige Nägel oder Metallteile.
Folgen: Schnittwunden, Infektionen (z. B. Wundstarrkrampf) und manchmal bleibende Behinderungen.
5. Vergiftungen
Ursachen: Kontakt mit Schwermetallen wie Blei, Quecksilber oder Kadmium sowie Pestiziden und anderen Chemikalien.
Folgen: Schädigung des Nervensystems, Entwicklungsstörungen, Nierenprobleme und langfristige Gesundheitsprobleme.
6. Unterernährung und körperliche Schwäche
Ursachen: Mangel an sauberem Wasser und nahrhafter Nahrung.
Folgen: Wachstumsstörungen, geschwächtes Immunsystem und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten.
7. Psychische Belastung
Ursachen: Harte Arbeit, soziale Ausgrenzung und fehlende Perspektiven.
Folgen: Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).
8. Langfristige Gesundheitsprobleme
Kinder auf Müllhalden sind oft über Jahre hinweg toxischen Substanzen ausgesetzt. Dies kann zu chronischen Krankheiten wie Krebs oder irreversiblen Schäden an Organen führen.
Maßnahmen zur Unterstützung
Organisationen wie UNICEF oder Save the Children setzen sich dafür ein, diese Kinder aus solchen gefährlichen Lebensumständen zu befreien. Sie bieten Bildungsprogramme, medizinische Versorgung und Alternativen zur Kinderarbeit an.
Das Leben auf Müllhalden ist nicht nur gesundheitlich gefährlich, sondern auch eine Verletzung der Kinderrechte. Der Zugang zu Bildung und ein sicheres Umfeld sind entscheidend für ihre Zukunft
Diese traurigen Hintergründe haben mir Dein Foto suggeriert, als ich es das erste Mal sah. Aber Dreck vom "Spielen" neben einer Baustelle kann man ja später wieder abwaschen. Hoffentlich erhält sie eine Schulausbildung und kann einmal ein selbst bestimmtes Leben führen. Aber da habe ich auch bei dem Mädchen meine Zweifel.
BG-Klaus
P.S.: ich hoffe, dass meine Anmerkungen zum Foto nicht deplatziert waren. Es passte halt meiner Meinung nach zum Bildtitel: "jung erwachsen".
Elisabeth Sandhage
06.04.2025Hallo Uli,
nachdem das alles - zu Recht - angemerkt wurde, auch von mir einen Glückwunsch zun BdT;
Dein lebensnahes Portrait, technisch perfekt und passend im Quadratischen Format ist zu Recht auf der Titelseite gelandet, auch wenn es dort stark beschnitten angezeigt wird !
LG Lisa
Ulrich Wolf
06.04.2025Danke KlaMei für deine umfangreiche Indienberichterstattung über die fatale Situation von so vielen Kindern.
Gerade hat mir ein Freund noch einen Artikel über eine Gruppe von Unberührbaren geschickt, in dem berichtet wird, unter welchen schrecklichen Bedingungen dort Menschen ohne jegliche Schutzkleidung barfuß und mit blanken Händen verstopfte Abwasserkanäle auf Abruf reinigen.
Unfassbar und Modi leugnet die Existenz dieser Tätigkeiten.
Hallo Elisabeth,
Herzlichen Dank für dein Kompliment.
KlaMei
07.04.2025Danke Ulrich für die Zusatzinfo. Da fällt einem nichts mehr zu ein. Dabei kommt Modi nicht einmal aus einer gehobenen Kaste. Er sollte wissen, was Armut und Verzicht bedeutet.
VG-Klaus