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Südeuropa

KlaMei
„„Palmen im Flutlicht““


Urlaub auf den Kanarischen Inseln und ein Hotel mit Palmen am Pool. Tagsüber sehen sie bereits imposant aus. Gleichmäßig hoch gewachsen mit üppigen Fächerkronen.

Am Abend dann dieses Bild. Alle Palmen wurden von unten angestrahlt. Der Himmel schwarz. Wenn man genau hinsieht leuchten noch ein paar kleine vereinzelte Sterne in der Dunkelheit. Ein wunderschöner Anblick.

Aber – bisher hatte ich die Palmen immer als „Bäume“ bezeichnet. Das ist aber ein Trugschluss.
Wer mehr darüber wissen möchte kann unten erfahren, warum das so ist (und etwas mehr)....


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Palmen
werden botanisch nicht zu den Bäumen gezählt. Auch wenn sie recht hoch werden und einen verholzten Stamm haben . Palmen sind eine eigene Ordnung bei den Pflanzen und gehören zur Familie der Palmengewächse.
Sie bilden innerhalb der Familie der Palmengewächse eine eigenständige Ordnung, die der Palmenartigen. Obwohl die Pflanzen eher wie Bäume wachsen, sind sie botanisch näher mit Gräsern als mit Gehölzen verwandt.


Palmen sind Pflanzen, die wir aus südlichen Ländern kennen. Sie haben meist einen hohen Stamm, an dem die Blätter abgefallen sind. Blätter gibt es nur zuoberst. Die Blätter sehen aus wie Fächer oder wie Vogelfedern. Bestimmte Palmen tragen Ölfrüchte, Kokosnüsse oder Datteln.
Palmen können sehr verschieden sein. Für die Biologen bilden die Palmen eine Familie. Die enthält 183 Gattungen und 2600 verschiedene Arten. Palmen sind Spitzenreiter: Das längste Blatt in der Natur ist ein Palmenblatt mit 25 Metern Länge. Der schwerste Samen der Welt kommt ebenfalls von einer Palme und wiegt 22 Kilogramm. Der längste Blütentrieb misst sieben und einen halben Meter und wächst ebenfalls an einer Palme.

Am meisten Palmen gibt es in tropischen Regenwäldern, aber auch dort, wo es weniger Wasser gibt. Sie wachsen auch in den Subtropen, also beispielsweise rund um das Mittelmeer. Es gibt sie bis zu den Alpen hin, beispielsweise im Tessin in der Schweiz. Sie wachsen aber auch in Gebieten mit einem besonders warmen Klima nördlich der Alpen, beispielsweise im Kanton Uri. Der warme Wind dort, der Föhn, ermöglicht ihr Leben.
Heute werden Palmen oft auf großen Plantagen angebaut, um Palmöl ernten zu können. Das ist ein Problem, wenn dafür Regenwald und andere Natur zerstört werden, damit man Platz für die Plantagen hat.

Palmen sind sehr verschieden. Sie können bis zu sechzig Meter hoch werden oder auch sehr niedrig bleiben. Manche stehen einzeln, andere in Gruppen. Einige blühen mehrmals in ihrem Leben, andere nur einmal, dann sterben sie ab.
Palmen sind keine Bäume. Ihr Stamm wird nämlich nur dort dicker, wo er auch in die Länge wächst, also immer zuoberst. Er besteht auch nicht aus einem richtigen Holz. Man sagt deshalb nur, der Stamm sei „verholzt“.

Palmenstämme sind immer eher dünn.
Bei wenigen Palmen enthalten die Blüten die männlichen und die weiblichen Teile wie bei unseren Äpfeln, Pfirsichen und den meisten Beeren und Früchten. Bei den meisten Palmenarten sind die Blüten männlich oder weiblich. Das macht man sich in den Dattelplantagen zunutze: Man pflanzt auf  hundert weibliche Palmen nur zwei oder drei männliche. Arbeiter klettern dann auf eine männliche Palme und holen sich die Blütenstände. Dann klettern sie auf die weiblichen Pflanzen und befruchten dort die Blüten.
Die meisten Palmen brauchen wenig Dünger im Boden. So ist es im Urwald, aber auch in der Wüste. Die Palmen im Regenwald ertragen viel Wasser. Die Palmen in den Oasen sind mit weniger Wasser zufrieden. Sie brauchen keinen Regen. Grundwasser reicht ihnen, weil sie sehr tiefe Wurzeln haben. Von diesen Arten gibt es sogar mehr als von den Arten in den feuchten Gebieten.

Welche Nahrungsmittel liefern Palmen?
Aus den Früchten der Ölpalmen kann man Speiseöl pressen. Davon brauchen wir immer mehr. Allerdings werden für die Plantagen immer mehr Regenwälder abgeholzt. Etwa 100 Palmenarten tragen essbare Früchte. Bei uns sind davon fast nur zwei bekannt. Die Datteln kaufen wir mit oder ohne Kern und essen sie meist so, manchmal auch gefüllt mit Marzipan oder anderen Dingen.
Die zweite ist die Kokosnuss. Ihr Fruchtfleisch kauft man bei uns meist in getrockneten und geraspelten kleinen Stücken, um damit etwas zu backen. Es gibt auch viel fertiges Gebäck mit Kokosraspeln drin. Aus dem Fruchtfleisch kann man aber auch Kokosfett herstellen, das wir oft zum Braten brauchen. Auch Margarine enthält oft Fett aus der Kokosnuss.
Die Palmyrapalme kommt auf der Welt noch viel öfter vor. Von ihren männlichen Blüten kann man immer wieder eine dünne Scheibe abschneiden und daraus einen Saft pressen, der viel Zucker enthält. Man kann ihn einkochen und so einen besonderen Zucker erhalten. Man kann den Saft aber auch vergären lassen, so dass Alkohol entsteht. Das ist ein Palmwein.
Palmöl gewinnt man aus der Ölpalme. Ihre Früchte sind etwa fünf Zentimeter lang und drei Zentimeter dick. Das Fruchtfleisch besteht etwa zur Hälfte aus Öl, das man auspressen kann. Das ergibt Palmöl. Auch die Kerne bestehen etwa zur Hälfte aus Öl, daraus presst man Palmkernöl. Pro Jahr wachsen an einer Palme etwa zwanzig Kilogramm Früchte. Palmöl ist an sich eine gute Sache. Mit keiner anderen Pflanze kann man auf derselben Fläche so viel Öl ernten. Das Problem liegt daran, dass riesige Regenwälder abgeholzt werden, um Palmölplantagen zu errichten. Am meisten geschieht dies in Malaysia und in Indonesien.
Es gibt Teile aus dem Innern des Stamms am oberen Ende der Palme, die man essen kann. Man nennt sie „Palmherz“ oder „Palmenherz“. Dazu muss man allerdings die Palme fällen, denn sie würde nicht mehr weiterwachsen. Palmherz gewinnt man vor allem in Brasilien, Paraguay und Argentinien. Oft gewinnt man die Palmherzen, wenn Urwald gerodet wird.

Was kann man aus Palmen bauen?
Ein Dach in Osttimor aus den Stielen von Palmblättern. In vielen Ländern baut man aus den Stämmen Häuser. Die Dächer decken die Einwohner mit den Stielen von Palmblättern. Die halten das Wasser sehr gut ab, wenn man sie richtig aufschichtet. Ganz ähnlich deckte man früher bei uns in Europa die Dächer mit Stroh oder mit Schilf.
Die Rattanpalmen liefern dünne Triebe, mit denen man sehr gut flechten kann. Wir kennen aus dem Laden die Rattanmöbel. Im Bastelladen nennt man die Triebe meist „Peddigrohr“. Man kann daraus Körbe flechten, Sitzflächen für Stühle oder ganze Sitzmöbel. Da bei uns keine Rattanpalmen wachsen, verwendete man früher Triebe der Weide. Diesen Baum hat man früher bei uns genau dafür gepflanzt.

Wie man sieht ist die Palme eine vielseitig zu verwendende Pflanze für den Menschen. Zudem sieht sie schön aus und erinnert uns in den kalten Zeiten an den nächsten Urlaub. Doch der Klimawandel ermöglicht auch hier im Norden Europas schon eine vereinzelte Anpflanzung. Selbst in Sibirien habe ich draußen schon Palmen gesehen.
Wer weiß – irgendwann werden wir vielleicht auch diesen Anblick einer beleuchteten Palme in unserem Garten anstelle der Tanne als normal ansehen. Ich hätte nichts dagegen. 
Kategorie: Reise
Rubrik: Südeuropa
Hochgeladen: 12.03.2025
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Kommentare zum Bild

JanaKa
04.04.2025

Eine sehr interessante Idee, die Palmen wirken richtig majestätisch! Das angeleuchtete Grün vor dem Schwarz kommt auch sehr gut.
LG Jana

KlaMei
05.04.2025

Hallo Jana, danke für Deinen Beitrag. Mein erster Blick ging nach oben, als ich ankam. Nur gut, dass nicht alle Arten auch Kokospalmen sind, ansonsten müssten die Hotelgäste mit Schutzhelmen rumlaufen. Denn aus dieser Höhe.....? Aber so habe ich mich sicher gefühlt.
LG - Klaus