Unterwegs
„Die Seejungfrau“
Aber seine grösste Freude war es, Seejungfrauen und Blumen auf den Bug der Fischkutter zu malen, die man ihm zum Anstreichen gegeben hatte. Alle seine Wassernixen lächelten wie antike Statuen. Und auf seinem Gesicht lag das gleiche Lächeln. Zudem hatten all seine Blumen unnatürliche Farben. Er malte seine Rosen hellblau, grün oder silbern, seine Blätter kirschrot oder dunkelblau, je nachdem, welche Farbe ihm gerade ins Auge stach und wie er gelaunt war.
Die Seeleute sagten zu ihm: „Die Rosen sind in Wirklichkeit rot, Kapitän Liás. Wie kommt es, dass deine grün sind wie die unreifen Mandeln.“
„Weil es eben meine sind“, antwortete er und lächelte, ohne den Kopf zu heben. „Rote und weisse Rosen findest du in jedem Garten, mein Lieber. Blau und grün sind nur diese auf der ganzen Welt."
Stratis Myrivilis: Die Madonna mit dem Fischleib, 1955; Manesse Zürich 2001; 10-11
Die Seeleute sagten zu ihm: „Die Rosen sind in Wirklichkeit rot, Kapitän Liás. Wie kommt es, dass deine grün sind wie die unreifen Mandeln.“
„Weil es eben meine sind“, antwortete er und lächelte, ohne den Kopf zu heben. „Rote und weisse Rosen findest du in jedem Garten, mein Lieber. Blau und grün sind nur diese auf der ganzen Welt."
Stratis Myrivilis: Die Madonna mit dem Fischleib, 1955; Manesse Zürich 2001; 10-11
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