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Experimentelles

Thomas Büchner
„Hotspot“


Mich treibt um, wie touristische hotspots von immer mehr Menschen aufgesucht werden - man selbst ist einer von denen - und ich experimentiere, wie man eine entsprechende Bildaussage durch nachträgliche Verfremdung noch verstärken kann.
Zu sehen ist eine Haupteinkaufstraße in Porto.
Kategorie: Menschen
Rubrik: Experimentelles
Hochgeladen: 07.02.2025
Kommentare: Favoriten7
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Kamera: Canon EOS R6m2
Objektiv: RF24-105mm F4 L IS USM
Blende: f/8
Brennweite: 105 mm
Belichtung: 1/90 sec
ISO: 400
Keywords:


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Kommentare zum Bild

Werner Schabner
07.02.2025

Ja, durch diese Multiplikation hast Du das Motiv und dessen Bildaussage noch deutlich verstärkt. Ich hasse es genauso, wie touristische Hotspots in meinen Augen quasi abgewertet werden durch die Heimsuchung durch so viele Menschen. Auch wenn man selbst im Falle der Kenntnisnahme dieses Umstands ja einer davon ist.
Aber ich hasse auch generell große völkerwanderungsgleiche Menschenmengen z.B. in den Städten am Wochenende. wo man nur in einer Richtung mit der Menge mitschwimmen kann. Deshalb bin ich heilfroh, daß ich nicht in einer Großstadt lebe, sondern in einer eher ländlichen Gegend.
Das alles drückt Dein Bild für mich aus.
VG Werner

Lothar Mantel
08.02.2025

Deine düstere Vision eines überbordenden Massentourismus trifft das Thema für mich sehr gut, Thomas. Es hat überhaupt keinen Sinn mehr Städte wie Rom, Barcelona, Venedig, Athen, Lissabon, etc. zu bereisen. Denn diese ersticken bereits unter der touristischen Last; die Einheimischen sind genervt, der Wohnraum wird durch Kurzvermietungen immer knapper und die Preise steigen. Ich habe für mich beschlossen, das nicht mehr mitzumachen, nachdem was ich in den letzten Jahren in Städten erlebt habe, die ich von früher kannte. Vielleicht magst du dir zwei Beispiele von mir ansehen: https://www.fotoforum.de/community/foto/1350566-der-sterbenden-stadt?typ...
https://www.fotoforum.de/community/foto/478172-der-wahnsinn-bevor-das-vi...

LG Lothar

Helga Wittlinger
08.02.2025

Hallo Thomas, ich kann mich nur den beiden Kommentaren oben voll anschließen. Dein Bild drückt genau das aus, was du sagen willst. Für mich wirkt diese Arbeit beängstigend, was ja sicherlich beabsichtigt ist. Die dunklen Häuserzeilen sperren die Menschen dazu noch ein ( die das geschehen lassen...) ()
LG Helga

Rosa Graßhoff
09.02.2025

... was du beabsichtigt hast, ist dir supergut gelungen...
Herzlichen Gruß Rosa

peterhametter
13.02.2025

Hallo Thomas,
durch Deine Bearbeitung und Verfremdung der
"Touristen" in eine anonyme Gesichtslose Masse,
(die sie in der Realität auch sind),mit den schwarzen
Häusern im Hintergrund,ist Dir ein Genre Bild
gelungen,das bei mir Beklemmung und Unbehagen
auslöst.Der elendige Massentourismus ist,(neben
einigen anderen Faktoren natürlich),ein eifriger
Totengräber unseres Planeten.Er entzieht der dort
lebenden Bevölkerung die materielle Substanz der
Existenz (Wasser, Wohnungskosten....)
Diese Art des Tourismus beraubt die Heimgesuchten
und überschwemmten Stätte und Städte ihrer
Würde und Identität, weil sie nur noch Kulisse für
sinnlose Handy Fotos, Freizeit Gaude und
Urlaubsgoodfeeling sind. Nach der Pauschalreise,
(all inclusive),wieder daheim, stellt sich oft noch
ein renommier Gehabe ein,wo man überall war und
was man alles gesehen habe.
Ein berührendes Foto, mit einer emotionalen
Verfremdung ist Dir da gelungen.
LG Peter

Elisabeth Sandhage
13.02.2025

Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, möchte aber auch niemanden verurteilen, der die besonderen historischen Schätze dieser Metropolen auch einmal mit eigenen Augen sehen möchte. Ich bin selbst auch in Venedig, Prag, Paris oder Berlin gewesen und fliege nächste Tage nach Istanbul. Ich werde also auch als Touristin die bekannten Hotspots aufsuchen und entsprechende Bilder mit nach Haus bringen. Ich persönlich stehe gern sehr früh auf, um den Massen zu entgehen (was den Einheimischen narürlich nicht die hinter Fähnchen herlaufenden Gruppen erspart). Alles hat seine zwei Seiten und trotz allem ist der Fremdenverkehr eine ganz wichtige Einnahmequelle für diese Regionen.
LG Lisa

peterhametter
13.02.2025

Eine Replik auf Elisabeth Sandhage,
natürlich ist Tourismus und Tourismus nicht
das selbe.Ich habe auch ausdrücklich nur von
"Massentour
ismus"gesprochen.Ich war und bin selbst
noch im Alter, ein großer Individualtourist vor dem Herrn.
Mit dem ein wenig verdrängten Bewußtsein,daß ich
auch als Individualtourist einigen Schaden anrichte.
Jeder soll das Recht haben das Tadj Mahal,den
Mont St.Michel,Venedig, den Crand Canyon......... und
in Österreich z.B. Hallstatt, Dürnstein, Salzburg zu
besuchen.Die Frage ist nur wie er/sie das anlegt.
Da ist, einfach gesagt,der/die einzelne persönlich
gefordert.Bildung,geistiger Horizont,Interesse,
Einfühlungsvemögen,Taktgefühl gegenüber der
einheimischen Bevölkerung, lernfähigkeit........man
sieht,Individualtourismus ist eine schöne Sache,
aber auch eine Riesenherausforderung für den
Einzelnen.Das Unglück des Massentourismus wurde
weiter oben schon eingehend besprochen.Noch nicht
erwähnt wurde, das der Pauschalallinklusive Tourist
für die Infrastruktur des Gastlandes so gut wie gar
nichts bringt.Er wird vom Reiseveranstalter mit den
"inklusiv Mahlzeiten" abgefüllt und konsumiert kaum,
wenn, dann höchstens ein kleines Souvenir.
Ein Rezept gegen diesen Wahnsinn wurde noch nicht
gefunden.Es kommt in unserer Zeit der
Massenphänomene auf den einzelnen an,ob er eine
Vorstellung über sein Leben hat,und ob er den Versuch
wagt, und die Kraft aufbringt,es ein wenig selbst zu
gestalten.
LG Peter