Nur mal zeigen
„Briefkasten - Barcelona“
Das Gebäude: 'Casa de l'Ardiaca' - ein gotischer Palast aus dem 15. Jh., Sitz des Erzdiakons von Barcelona, dann Sitz des Gerichts, dann Anwaltskammer von Barcelona, heute ein Geschichtsarchiv der Stadt Barcelona.
Der Briefkasten: Es handelt sich um ein Werk des Bildhauers Alfons Juyol. Er wählte für die Ausführung des Briefkastens einen stattlichen Marmor, in den er Schwalben, Efeu und eine Schildkröte als seine persönliche Interpretation von Gerechtigkeit einarbeitete. Diese künstlerische Symbolik sorgte für Verwirrung, als er den Entwurf zum ersten Mal vorstellte, woraufhin er antwortete: „Die Gerechtigkeit sollte schnell sein und die Freiheit unterstützen (die Schwalben), aber aufgrund der immensen Verwicklungen in Verwaltungs- und bürokratischen Verfahren (der Efeu), führt die Gerechtigkeit zu einem schmerzhaft langsamen Prozess (die Schildkröte).“
Der Briefkasten: Es handelt sich um ein Werk des Bildhauers Alfons Juyol. Er wählte für die Ausführung des Briefkastens einen stattlichen Marmor, in den er Schwalben, Efeu und eine Schildkröte als seine persönliche Interpretation von Gerechtigkeit einarbeitete. Diese künstlerische Symbolik sorgte für Verwirrung, als er den Entwurf zum ersten Mal vorstellte, woraufhin er antwortete: „Die Gerechtigkeit sollte schnell sein und die Freiheit unterstützen (die Schwalben), aber aufgrund der immensen Verwicklungen in Verwaltungs- und bürokratischen Verfahren (der Efeu), führt die Gerechtigkeit zu einem schmerzhaft langsamen Prozess (die Schildkröte).“
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Kommentare zum Bild
Lothar Mantel
06.12.2024An dem "...schmerzhaft langsamen Prozess" hat sich bis heute leider nichts geändert.
Dein Fundstück aus Barcelona ist jedenfalls sehenswert und von dir gut formatfüllend fotografiert.
Danke für die interessante Erläuterung dazu.
LG Lothar
PeSaBi
06.12.2024Tolles Kunsthandwerk, bei dem ich eher an Schmiedekunst statt Marmor gedacht hätte ... die Symbolik klingt einleuchtend ... wahrscheinlich ist die spanische Schildkröte immer noch schneller als die deutsche Schnecke ;))
HG - Petra
Hartmut Frentz
06.12.2024Das ist wahrlich ein exotisches Exemplar von Briefkasten, Michael. Ich fotografiere seit Jahren Briefkästen der besonderen Art, aber ein solcher ist mir bislang noch nicht untergekommen. Dazu deine gekonnte Ablichtung - Klasse!
Gruß Hartmut
Brida
06.12.2024Ein kluger, ja, weiser Mann, der dies sagte und ein Künstler obendrein der gekonnt seine Gedanken so geschickt und mit einem subtilen, wie zutreffenden Hintersinn umsetzte ... und schlussendlich du, der dieses künstlerische Kleinod fand und ebenso gekonnt in einem Foto verewigte. Das nenne ich Teamarbeit der besonderen Art. "Nur mal zeigen" - ist hier zu bescheiden. Sehr lehrreich - Text und Bild. Sowas mag ich.
KrysN Photographie
06.12.2024Die Symbolik ist sehr verständlich, wenn auch mit bitterem Beigeschmack. Das Kunsthandwerk kann sich sehen lassen, Hut ab, wenn es aus Mamor gemacht ist. Eine sehr interessante Entdeckung von Dir und vielen Dank für den erläuternden Text. VG Krystina
Dieter F.Grins
07.12.2024Da sollte man vor jedem Briefeinwurf nachdenklich inne halten.
Das ist dir gelungen, Michael. (auch wenn du dem Gericht keine Nachricht übermittelt hast)
BG Dieter
Nora
15.12.2024Die Gerechtigkeit hat ja immer zwei Seiten. Nun darf der alte, ehrwürdige Briefkasten losgelöst von Nachrichten an das Gericht, jeden Bewunderer erfreuen. Ungewöhnliches Motiv, das in seiner formatfüllenden Bildgestaltung sehr wirkt.
VG Nora
Werner Schabner
16.12.2024Das mit den "immensen Verwicklungen in Verwaltungs- und bürokratischen Verfahren" und dem dadurch resultierenden "schmerzhaft langsamen Prozeß" gab es auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts und früher. Wir kennen das heute in weit schlimmerer Form alle zur Genüge. Der Briefkasten ist anscheinend voller feinsinniger Symbolik und paßt stilistisch zu den vielen bekannten Jugendstilbauten Gaudis in Barcelona. Interessantes Fundstück.
VG Werner