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KlaMei
„"Coole Türme"“



In 2022 habe ich einen Besuch in der Zeche „Zollverein“ in Essen gemacht. Sie wird auch als „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ genannt. Die Anlage wurde durch die UNESCO in die Liste der Welterbengemeinschaft eingetragen. Heutzutage ist die Zeche nicht mehr in Betrieb, dafür ist sie
ein außergewöhnliches Kulturzentrum, in dem man die Vergangenheit der Steinkohleförderung und Aufbereitung in Verbindung mit Kunst und bemerkenswerten Ausstellungen und Veranstaltungen erleben kann.

Das Foto entstand im Inneren von einen der beiden Kühltürmen (Kaminkühlern), die achteckig ausgebildet sind und früher wasserdicht verkleidet waren. Heute bestehen die Türme nur noch aus der genieteten Stahlkonstruktion.

Für die Aufnahme habe ich diese Innenansicht eines Turms gewählt, da man beide Stahltürme in vertikaler Lage hintereinander sieht. Der Himmel war leider gleichmäßig grau bedeckt und unaufgeregt. Darum dachte ich, etwas Farbe belebt das Ganze. Der blaue Hintergrund ist digital erzeugt. Nicht alleine, dass die Türme zur Kühlung dienten - jetzt finde ich das Foto sogar „cool“.

Wer mehr über die Kühltürme und Zeche wissen möchte - hier unten einige Erläuterungen dazu...



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Zeche „Zollverein“

Durch meine berufliche Tätigkeit bin ich früher, als es noch viele Zechen im Ruhrgebiet gab, in fast allen Anlagen des Ruhrgebiets gewesen, die zur damaligen Zeit noch existierten. So auch in Zeche „Zollverein“. Da ich selber aus dem Ruhrgebiet komme, ist mir die Region vertraut und kenne den Menschenschlag recht gut, auch und besonders den der Bergleute (woll... ?).
Die Kaminkühler im Foto dienten zur Rückkühlung des für die Kondensation nötigen Kühlwassers in der Anlage.

Industriedenkmal im Stil des Bauhauses
Die heute sichtbaren Anlagen des Schachts XII der Zeche Zollverein in Essen sind die komplett erhaltenen Anlagen einer historischen Kohlezeche. Die Zeche Zollverein war von 1851 bis 1986 in Betrieb und die größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt. Heute ist sie als Industriedenkmal zugleich Sinnbild einer bedeutenden Wirtschaftsepoche und als Architekturdenkmal Ausdruck der Formsprache des Bauhauses. Der Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen wurde 2001 in die Welterbeliste der UNESCO eingeschrieben.
In den Anlagen des Schachts XII spiegeln sich die wirtschaftlichen und politischen Umbrüche zur Zeit der Erbauung des Schachts Anfang der 1930er Jahre wider. Die Erfahrungen des kurzen wirtschaftlichen Hochs der 1920er und der Beginn von Globalisierung und Modernisierung fanden künstlerisch durch den Übergang vom Expressionismus zum Kubismus und Funktionalismus Ausdruck. Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer schufen in der Architektursprache des Bauhauses eine meisterliche Verbindung von Form und Funktionalität. Indem sie den in zwei Achsen angeordneten Industriekomplex nach Prinzipien der Symmetrie und Geometrie gestalteten, schufen sie ein harmonisches Gesamtwerk.

Die Gebäude des Industriedenkmals sind herausragende Beispiele für die Anwendung der Gestaltungskonzepte der klassischen Moderne in der Architektur in gänzlich industriellem Kontext. In der Zeche wurde bis zu ihrer Stilllegung 1986 135 Jahre lang Kohle abgebaut. Noch heute ist die Anlage mit ihren Schächten, Kokereien, Schienenwegen, Halden, Arbeitersiedlungen, Geschäften und Sozialeinrichtungen vollständig erhalten. So ist der Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen auch ein repräsentatives Beispiel der Entwicklung der Schwerindustrie in Europa und Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs in den „Goldenen Zwanzigern“.

Wann wurden Zeche und Kokerei geschlossen?
Die Zeche Zollverein wurde am 23. Dezember 1986 als letzte von rund 290 Essener Zechen stillgelegt. Die Kokerei wurde am 30. Juni 1993 stillgelegt.

Wann wurde Zollverein unter Denkmalschutz gestellt?
Die Zentralschachtanlage XII wurde im Dezember1986 per Ministererlass unter Denkmalschutz gestellt, die Gründerschachtanlage 1/2/8 und die Kokerei Zollverein folgten am 20. Juni 2000.

Wie viele Bergmänner haben auf Zollverein gearbeitet?
Über und unter Tage waren bis zu 8.000 Bergleute im Schichtwechsel beschäftigt, insgesamt haben bis zur Schließung der Zeche Zollverein 1986 mehr als 600.000 Menschen im Bergwerk Zollverein gearbeitet.

Leider gibt es bald die in Jahrhunderten gewachsene Bergbaukultur für Steinkohle (Untertageabbau) und auch der Braunkohle (Tagebau Raum Köln-Aachen) in Deutschland nur noch in Erinnerung oder in Museen. Ohne den oft gefährlichen und gesundheitsschädlichen Einsatz unserer Bergleute hätte es den „Aufschwung“ nach den beiden Weltkriegen sicherlich nicht so schnell gegeben, wenn überhaupt . Die damit verbundene Energiegewinnung, die Stahlindustrie, die Chemie und andere Industriebereiche konnten ebenso durch den Energieträger  „Kohle“ immer weiter wachsen.
Darum - in Gedenken an alle Kumpel im ehemaligen Untertage- und Übertagebau ein herzliches Dankeschön für den unermütlichen Einsatz und ein ewig gültiges „Glück Auf“.
Kategorie: Digitale Bildbearbeitung
Rubrik: Andere
Hochgeladen: 19.11.2024
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Keywords: Digitale Bearbeitung,
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Kommentare zum Bild

Gisela Hoffmann
19.11.2024

Ja, cool. Danke für Deine Informationen. Gruss von Gisela

KlaMei
19.11.2024

Danke für die Rückmeldung. Manchmal muss man andere Wege gehen. Auch in der Fotografie.
Grüsse zurück.

Wow-Fotos
29.03.2025

Gut gewählte Perspektive!