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„Natur gegen Kommerz“
Ein kleines Bild mit Hintergrundgeschichte.
Diese Wiese im Bild war über Jahrhunderte eine Nutzfläche für Schafe, Ziegen oder Kühe. Somit wurde sie durch die Tiere immer kurz gehalten. Nachdem keine Tierhaltung mehr betrieben wurde wollte sie der letzte Besitzer jedoch nicht dem Wildwuchs überlassen und mähte die Wiese dreimal im Jahr – mit Sense und Ausdauer. Die Gemeinde wollte das wegen der Optik, damit die Touristen einen gepflegten Eindruck von der Landschaft bekommen.
Dann verstarb der Eigentümer vor einigen Jahren. Doch die Wiese wuchs ohne fremde Einwirkung weiter. Die neuen Besitzer ließen die Pflanzen in Ruhe, da sie nicht im Ort wohnten und keine Kosten für eine regelmäßige Bearbeitung ausgeben wollten.
Somit kam die Natur zurück. Sie streute eine Vielfalt an Blumen und Wildpflanzen in das Gras hinein. Nach und nach wimmelte es von Bienen, Schmetterlingen, Heuschrecken, Käfern und Mäusen. Sogar Blindschleichen und anderen Kleinlebewesen waren ab und zu zu sehen. Der Frühling und Sommer war und ist für uns immer wieder ein schönes Naturereignis, da unsere Terrasse an diese Wiese angrenzt.
Dann der Schock. Wir erhielten von der Gemeinde ein Schreiben, dass hier 2x2 Doppelhäuser durch die neuen Eigentümer beantragt wurden. Damit wäre die Naturwiese und der Weitblick in die Wälder zu 100 % weg. Die neuen Besitzer waren eine Erbengemeinschaft. Unter den Erben auch ein Immobilienmakler. Jetzt war klar, dass dieses Grundstück nur dem Kommerz dienen sollte.
Wir bekamen als angrenzende Eigentümer die Möglichkeit Einspruch zu erheben. Wir suchten das gezeigte Bild aus dem Vorjahr und schrieben an die oberste Naturschutzbehörde. Eine bange Zeit begann für uns. Wie würde die Entscheidung ausfallen ?
Nach einiger Zeit erhielten wir die erlösende Nachricht der Behörde, dass dieser Bereich eine Nutzfläche ist und zudem immer schon unter Naturschutz stand und weiterhin bestehen bleibt. Damit wurde eine Bebauung ausgeschlossen. Zudem haben die Naturschützer aus der Gemeinde sofort ein entsprechendes Schild aufgestellt, dass die Zerstörung der Naturfläche untersagt und einen Missbrauch unter hoher Geldstrafe stellt. Da mittlerweile schon einige kleine Bäume wachsen, haben wir die Hoffnung, dass auch in Zukunft keine Zerstörung dieser wunderbaren Naturwiese erfolgen wird.
Die Natur hatte damit über den Kommerz gesiegt.
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Kommentare zum Bild
Jaspi
15.10.2024Was für eine wunderbare Geschichte mit einem Happy End! Ich freue mich, dass die Gemeinde das Gebiet nicht als Bauland sieht und die Natur ihr Refugium behalten kann. Das leuchtende Gelb auf dem Bild symbolisiert hier die aufgegangene Sonne für die Natur!
Vielen Dank!
Liebe Grüsse
Jacqueline
KlaMei
15.10.2024Hallo Jacqueline,
vielen Dank für Deinen positiven Kommentar. Das Gelb ist auch für mich immer wieder eine starke Farbe in der Natur. So fasziniert mich jedes Jahr auch ein blühendes Rapsfeld. Mit dem entsprechenden Hintergrund dazu muss ich (trotz bereits zig-facher Aufnahmen davon) jedes Jahr die Kamera zücken und mindestens ein Foto machen.
Die Farbe "gelb" besagt u.a. "Heiterkeit, Wärme und Optimismus". So sehe ich das auch in diesem Bild.
Im Gegensatz dazu auch "Neid, Egoismus und Geiz", was ich nicht darin erkennen kann. Zumindest nicht bewusst.
Die Psychologie wiederum erklärt darin: "Vertrauen, Lebenslust und Vitalität".
Also- vordergründig sehe ich nur das schöne Bild und erfreue mich daran. Das reicht mir erst einmal.
LG- Klaus
stefan55
23.02.2025Sehr schönes Foto und eine tolle Geschichte mit gutem Ausgang.
LG Stefan
KlaMei
24.02.2025Danke vielmals für den Kommentar. Jetzt freuen wir uns schon wieder auf das kommende Frühjahr ohne Häuser vor der Nase und reichlich Bienen & Co.
VG - Klaus