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Andere

Lothar Mantel
„Rassismus tötet - niemals vergessen“


Zur Erinnerung.
Hanau, 19.02.2020
Graffitis der neun Ermordeten.
Unter der Friedensbücke in Frankfurt am Main.
Kategorie: Street
Rubrik: Andere
Hochgeladen: 19.02.2024
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Blende: f/1.7
Brennweite: 4.2 mm
Belichtung: 1/50 sec
ISO: 64
Keywords: Hanau, Frankfurt,
Rassismus,


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Kommentare zum Bild

Margot Kühnle †
19.02.2024

Lieber Lothar - es möge nützen!
Grüsse von Margot

Nett
19.02.2024

Genau 4 Jahre ist es her, dass die 9 Menschen ermordet wurden, nur weil der Täter Hass gegen Ausländer hatte.
Das Thema ist gerade heute besonders akut.
Deshalb ist es so wichtig, wie du es tust, noch einmal an diese Morde zu erinnern.
Besonders gefällt mir bei deiner Aufnahme, dass du das Leben vor den Opferbildern mit eingefangen hast. Denn das Leben geht weiter.
Schön wäre es, würde man aus solchen Ereignissen lernen!
Gruß Karin und Danke für die Aufnahme

peterhametter
20.02.2024

Ein gutes Foto zur Erinnerung an ein
entsetzliches Ereignis.
Ich glaube nicht daran,daß "die Menschen" aus
solchen Ereignisen lernen.Ein Teil sicher schon.Der ist
leider etwas zu klein.Es ging immer darum,und auch
heute ist es wieder so,das Schlimmste das sich immer
breiter und deutlicher schon am Horizont ankündigt, näher und näher kommt,irgendwie noch zu verhindern.
Wie weiß ich nicht.
Ich glaube niemand hat ein Patentrezept.
Als die Nazis 1938 in Österreich einmarschierten,
sagte der damalige Bundeskanzler Schuschnig:
"Gott schütze Österreich"
Aktuell könnte man sagen:
"Gott schütze Europa und Amerika"
LG Peter

oestrich74
20.02.2024

Ein notwendiges Zeitdokument und eine überzeugende Fotografie.
Die Gesichter der Opfer in den Mittelpunkt gestellt und die verbalen Mahnungen sind lesbar bzw. erkennbar. Hierzu passt das gestreckte Bildformat.
Das traurige Thema wird durch die Location - Unterführung drückt nach unten - verstärkt.
Gleichzeitig symbolisieren die spielenden Kinder die Zukunft / Hoffnung unserer Gesellschaft.
Die auf den Bänken sitzenden Personen wirken locker und entspannt. Diese haben dem Mahnmal den Rücken gekehrt. Das kann man so oder so interpretieren.
In jedem Fall ein prima Streetfoto.
BG Michael

Michael Dehms
20.02.2024

Sehr gut, dass Du dieses Wandbild festgehalten hast, bevor andere Graffiti-Künstler dieses mit ihren Ergänzungen bereichern.
Inhaltlich - wie schon in den vorhergehenden Kommentierungen beschrieben - ist dieses Bild 'notwendig'. Ebenso finde ich die Kombination dieses Mahnmales mit den spielenden Kids. Das gibt Hoffnung eine bessere 'Zukunft'. Dazu bedarf es weiterer Anstrengungen.
Gruß Michael

Brida
20.02.2024

Neun Menschen sehen mich an, übergroß dargestellt auf diesem sehr gut gestalteten Graffito. Neun Menschen an jungen Jahren noch, in der Blüte ihres Lebens in den Tod geschickt, weil Hass und Missgunst auf vermeintlich Andersseiende vielleicht auch Andersdenkende, das Denken und daraus folgend das Tun eines Menschen bestimmte. Ein Einzeltäter, wenn auch kein Einzelner in dieser Gesinnung. Ein Mensch, ein Rassist der übelsten Sorte, der innerhalb kurzer Zeit, diesen Menschen das Leben nahm und dann sich selbst. Das haben Rassisten, die extremsten in ihrem Fanatismus, dann an sich. Dass er das getan hat, sich hernach selbst erschossen, sagt mir ja, dass es ihm durchaus in seinem geistigen Wahn, nicht an der Intelligenz fehlte, ihm also bewusst war, was ihn hernach zu erwarten hatte. Ihm ging es um die Tat. Ein Danach, gleich gar eine Verantwortung zu übernehmen, sollte es für ihn nicht mehr geben. So einen gab es schon mal in der deutschen Geschichte. Es grenzt an Perversion und ist Fanatismus ... Ich frage mich dann trotzdem, weshalb ist er nicht vorher auffällig geworden, weshalb konnte das niemand sehen, so es zu verhindern gewesen wäre? Ist es wieder eine Frage von Gleichgültigkeit, von Augen-Verschließen, Wegsehen? Der Aufschrei hinterher ist - berechtigt natürlich - groß, aber die Ursache, die Wurzel dieses rassistischen Denkens und Tuns zu erkennen, präventiv zu agieren, sind Gesellschaft und Staat bis hin zum Einzelnen genauso gefragt, wenn ihm rassistisches Denken begegnet. Denn vom Denken bis zum Tun ist manchmal nur ein Schritt.

Dieses Graffito unter der Brücke lässt zumindest immer wieder die Augen auf das Ereignis richten und damit eine bildliche Mahnung werden. Bezeichnend ist, dass es unter der "Friedensbrücke" angebracht wurde, welche ja auch eine wechselvolle Geschichte erlebte, u.a. dass sie die Wehrmacht im März 1945 sprengen wollte, um den vorrückenden Truppen der US-Army zur Befreiung vom Nationalismus den Weg unmöglich zu machen, sie aufzuhalten. Die Sprengung misslang ja, was nachzulesen ist ...

So schlägt die "Friedensbrücke" für mich symbolisch den Bogen von der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus durch Andersdenkende über diese Erinnerung an neun Hanauer, die anders seiend waren und deshalb von einem rassistisch Denkenden ermordet wurden, sehr eindrucksvoll. Brücken haben ja meist einen verbindenden Charakter. Hier ist es unter der Brücke die Aufforderung der Gesichter, der Blicke aus neun Augenpaaren: Seid wachsam, seid friedlich miteinander, vor allem, lasst rassistisches Denken nicht zu! Wir waren es auch - friedlich lebende Menschen unter euch! Warum mussten wir sterben?

Dafür gehen zurzeit Menschen auf die Straße und sagen mit Plakaten und Füßen, was sie von Menschen halten, die wieder das sogenannte "völkische Denken" aufleben lassen.

Danke, Lothar, dass du mit diesem sehr guten Streetfoto daran erinnerst und mich, wie andere meine Vorschreiber, so ich lese, zum Nachdenken darüber.
Diese Zeit war es mir jetzt wichtig.

KrysN Photographie
20.02.2024

Gesagt ist schon alles; dem bereits geschriebenen schließe ich mich gern an. Diese sehr eindringliche Fotografie ist wichtiger denn je. Was auch ich persönlich als sehr schön finde, sind die spielenden Kinder. VG Krystina

Barbara Weller
20.02.2024

Gut, dass Du das Graffito zum Jahrestag des Anschlags zeigst. Zur Bildaussage muss ich nichts mehr schreiben, denn meine Meinung kennst Du (u.a. auch durch mein Bild von diesem „Denkort“ unter der Friedensbrücke).
LG, Barbara