Black Friday

Ein beeindruckendes Foto !
lg gernot

...die Einsamkeit des Alters-auch in Amerika verbreiterter als man glauben mag.
Ein gutes Zeitzeugnis!!!
BG Dieter

Eindrucksvolles Porträt, Lothar. Ich fange automatisch an, darüber nachzudenken, was für ein Leben sie wohl gehabt haben mag. LG, Sabine

Wäre die Schrift im HG nicht, in englischer Sprache, könnte das Foto überall auf der Welt entstanden sein, vor allem auch hier bei uns. Du hast eine Pose und einen Blick festgehalten, in den ich vieles hineindeuten kann, was nicht stimmen muss, aber von mir so gesehen wird ...
Eine ältere Frau, nach außen gibt sie sich cool, taff und stark, fast schon entschlossen, so der Blick mir sagt - T-Shirt, Haar zum Pferdeschwanz gebunden , jugendliche Schiebermütze. Sie ist bereit auszuteilen, wenn sie angegangen wird, weil sie gelernt hat, sich zu wehren und das ein Leben lang sicher auch musste. Aber da liegt was in ihrem Blick, was ganz tief geht, in die Ferne schweift und mir auch eine Spur von Verletzlichkeit zeigt. Sie hat bestimmt vieles schon gesehen und aushalten müssen. Da ist ein Trotz im Blick, der mir sagt: sie kontert, wenn sie müsste.
Schätzen würde ich sie auf Anfang bis Mitte 70.
Die Pose als solches sagt - schaut her, ich bin noch da, ich behaupte mich. Selbstbewusst. Ich kann sie mir sogar gut und gerne hinter einem Lenkrad eines dieser großen Trucker vorstellen - ihre Heimat die Straße, ihre Kommunikation der Funk. Das machen ja bekanntlich auch Frauen. Sie wirkt zäh auf mich, lässt sich nicht leicht unterkriegen...
Manchmal leben Menschen ein Leben, was nach außen hin, für andere, einsam erscheint, aber das, was sie machen, füllt sie trotzdem aus und sie empfinden es gar nicht so als einsam. Manchmal ist es gut so, wie es für einen ist. Es ist auch immer ein Stückweit das, was wir daraus machen, wenn wir einem Menschen begegnen. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass es trotzdem sein kann, dass sie sich einsam fühlt.
Aber allein irgendwo zu sitzen, bedeutet eben noch nicht unbedingt auch einsam zu sein. Einsamkeit kommt von Innen. Und ob sie sich so empfindet, wird sie nicht mit jedem teilen (wollen). Sie sitzt dort, genießt vielleicht das Gemurmel drum herum, die Geräusche, die so ein (Schnell)imbiss verteilt und trotzdem ist sie anonym. Das kann sie auch genießen. Sie kann mal Innehalten, mal in Ruhe nachdenken - und das tut sie, so die Haltung des Armes andeutet - weil einen niemand dabei stört. Wenn sie wirklich einsam gewesen wäre, hätte sie vielleicht die Gelegenheit genutzt mit dem "Fremden" :-) einen Schwatz zu beginnen oder das Angebot anzunehmen.
Andererseits kann man sich natürlich auch inmitten vieler Menschen einsam fühlen, eben weil es schon in einem selbst drin ist...
Nein, ich denke nicht, dass sie wirklich ein einsamer Mensch ist. Dass dich diese Begegnung aber berührt, zumal, wenn du dein Foto selbst jetzt aus der räumlichen Distanz nochmal siehst und dich an diese Begegnung erinnerst.

Hi Lothar,
wie gut das Lied zu dem Gesichtsausdruck der Frau und dem bisher Geschriebenen Bridas passt! Ich meine, ganz deutlich ihre (der fotografierten Frau) gerümpfte Nase wahrzunehmen. Aber... Wer weiß es schon?
Ob einsam - sie ruht irgendwie auch in sich und möchte es nicht anders. So ja auch ihr Kommentar dir gegenüber. Der hat wohl wenig mit dir und deinem Hotdog zu tun.
HG
Anne

Deine Tischnachbarin ist zwar nur im Profil zu sehen, aber auf mich macht sie einen willensstarken und gefestigten Eindruck. Ob für sie die Einsamkeit ein Thema ist oder nicht, können Außenstehende kaum beurteilen. Alleinsein und Einsamkeit sind ja unterschiedliche Dinge. Wir können ihre Gedanken nicht erraten, aber vielleicht kann das in der Zukunft KI & Co., welch ein Schreckensszenario…
LG, Barbara