„Märchenhaft“ und „mystisch“ würde ich das auch nennen! Der Adlerfarn, der sich hier im lichten Eichenwald ausbreitet, bringt einen zusätzlichen Zauber in die Scene!
Ein Herbstbild vom Feinsten,
Gruß Otto
Nicht nur das Licht, was sich hier sehr reizend und wohldosiert verteilt, sondern auch deine Bildaufteilung und damit Strukturierung des wilden Areals findet meinen Geschmack. Links habe ich einen Durchblick wie in einen Lichttunnel, darüber ein leicht gebogener Ast, wie bei einem Torbogen. Der rechte Teil mehr Dickicht, aber auch hier von dir mit Bedacht das Bild aufgebaut und geschnitten (rechte obere Bildecke mit "Astläufern"). Dazu die herbstlichen Farben - der rotbraune Farn, welcher den unteren Bildrand bestimmt und abschließt - wunderbar.
Wald strukturiert zu fotografieren ist nicht so einfach, wie es scheint. Auch hier muss man, wie in der Architektur dem Ganzen eine vermeintliche Struktur geben. Mit dem entsprechenden Blick und dann Bildaufbau sowie dem letzten Schliff, dem Bildschnitt, ist das möglich.
Also nicht nur die Stimmung spricht mich hier an, sondern genau diese Ordnung, die auch meine Intention wäre und ja ist, wenn ich im Wald fotografiere. Gefällt mir wieder sehr gut!
Moin, tolles Motiv, schönes Licht, gute Stimmung. Aber: Den Bildaufbau hätte ich etwas anders gemacht. Die dominante Baumgruppe ist mir zu mittig. Ich fände es besser die Baumgruppe weiter nach rechts zu nehmen und die Blickrichtung auf den für mich sehr intressanten linken Teil zu lenken, gerade dort finde ich die etwas diffuse Lichtstimmung besonders schön.
Viele Grüße
Jörn
@Jörn - das ist ein interessanter Ansatz zwar und wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen. Das kann uns aber nur der Bildautor sagen, ob überhaupt diese Möglichkeit, wie du es dir vorstellst, bestanden hätte.
Am Bildaufbau lässt sich nichts mehr ändern. Deinen Ansatz verfolgend, wäre das nur vor Ort mit einem Kameraschwenk nach links (oder ein paar Schritten) machbar. Aber, und das ist hier die Frage, wie sieht der Wald links aus? Hätte das ein Bild, gar besseres als dieses ergeben können?
Die Regel, das Hauptmotiv nicht mittig zu setzen, würde ich eher bei einer Landschaftsszene befolgen, wo nur eine - bleiben wir dabei - Baumgruppe sichtbar ist auf sonstigem flachen Land. Ich verstehe die Baumgruppe hier nicht als Hauptmotiv, sondern dieser Waldabschnitt als Ganzes ist es. Ich verstehe die Struktur vom Bildaufbau so, dass neben der Baumgruppe rechts und besonders links der Blick in die Tiefe des Areals geführt werden soll, besonders links durch den halbrunden Ast noch unterstrichen. Aber auch rechts neben der Baumgruppe durch den angedeuteten Pfad (flachgetretene Farne) kann der Blick in die Tiefe gehen. Für mich rahmt gewissermaßen die Baumgruppe gar ein und verbindet - siehe obere Bildkante - dieses kleine Refugium, hält es zusammen.
Aber Regeln kann ich grundsätzlich auch brechen. Es kommt immer mit auch auf das Empfinden an, welches wider starrer Regeln auch mal sein kann.
Um wieder auf deinen Gedanken zu kommen - Mit einem Bildschnitt dieses Ausgangsbildes ins Quadratische, indem ich von rechts den Schnitt ansetze, brächte die Baumgruppe an den rechten Bildrand und fokussiert dann mehr auf den "Gang" links mit dem diffusen Licht in der Ferne. Der halbrunde Ast oben würde erhalten bleiben und rechts bekäme ich oben einen Eckenläufer mit einem Ast.
Aber das wäre dann schon ein anderes Bild ... und, so frage ich, entspräche das noch dem Anspruch und Empfinden des Bildautors?
Mir gefällt nach wie vor das Bild, so wie es sich darstellt und was es für mich ausdrückt.
Ersteinmal vielen Dank für die interessanten und ausführlichen Kommentare zu diesem Bild.
Ehrlich gesagt, kann ich mich gar nicht mehr so genau daran erinnern, wie es links weiterging.
Das Bild ist vom letzten Jahr und ich habe, gerade wegen dieser einmaligen Lichtstimmung, viele Aufnahmen an vielen verschiedenen Stellen im Wald gemacht.
Wie ich mich kenne, hatte es aber bestimmt einen guten Grund, weshalb ich mich für diesen Bildausschnitt entschieden habe.
In der Waldfotografie verlasse ich schon mal gerne die klassischen Regeln der Fotografie.
Was für mich gar nicht infrage kommt, ist ein quadratisches Format. Wenn es nicht in 3:2 passt, mache ich das Bild erst gar nicht, da bin ich stur :)
Freut mich sehr, dass das Bild, mehr oder weniger, gefällt.
LG.
Markus
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Kommentare zum Bild
Tourio
08.10.2023„Märchenhaft“ und „mystisch“ würde ich das auch nennen! Der Adlerfarn, der sich hier im lichten Eichenwald ausbreitet, bringt einen zusätzlichen Zauber in die Scene!
Ein Herbstbild vom Feinsten,
Gruß Otto
Brida
08.10.2023Nicht nur das Licht, was sich hier sehr reizend und wohldosiert verteilt, sondern auch deine Bildaufteilung und damit Strukturierung des wilden Areals findet meinen Geschmack. Links habe ich einen Durchblick wie in einen Lichttunnel, darüber ein leicht gebogener Ast, wie bei einem Torbogen. Der rechte Teil mehr Dickicht, aber auch hier von dir mit Bedacht das Bild aufgebaut und geschnitten (rechte obere Bildecke mit "Astläufern"). Dazu die herbstlichen Farben - der rotbraune Farn, welcher den unteren Bildrand bestimmt und abschließt - wunderbar.
Wald strukturiert zu fotografieren ist nicht so einfach, wie es scheint. Auch hier muss man, wie in der Architektur dem Ganzen eine vermeintliche Struktur geben. Mit dem entsprechenden Blick und dann Bildaufbau sowie dem letzten Schliff, dem Bildschnitt, ist das möglich.
Also nicht nur die Stimmung spricht mich hier an, sondern genau diese Ordnung, die auch meine Intention wäre und ja ist, wenn ich im Wald fotografiere. Gefällt mir wieder sehr gut!
joernmeier
09.10.2023Moin, tolles Motiv, schönes Licht, gute Stimmung. Aber: Den Bildaufbau hätte ich etwas anders gemacht. Die dominante Baumgruppe ist mir zu mittig. Ich fände es besser die Baumgruppe weiter nach rechts zu nehmen und die Blickrichtung auf den für mich sehr intressanten linken Teil zu lenken, gerade dort finde ich die etwas diffuse Lichtstimmung besonders schön.
Viele Grüße
Jörn
Brida
09.10.2023@Jörn - das ist ein interessanter Ansatz zwar und wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen. Das kann uns aber nur der Bildautor sagen, ob überhaupt diese Möglichkeit, wie du es dir vorstellst, bestanden hätte.
Am Bildaufbau lässt sich nichts mehr ändern. Deinen Ansatz verfolgend, wäre das nur vor Ort mit einem Kameraschwenk nach links (oder ein paar Schritten) machbar. Aber, und das ist hier die Frage, wie sieht der Wald links aus? Hätte das ein Bild, gar besseres als dieses ergeben können?
Die Regel, das Hauptmotiv nicht mittig zu setzen, würde ich eher bei einer Landschaftsszene befolgen, wo nur eine - bleiben wir dabei - Baumgruppe sichtbar ist auf sonstigem flachen Land. Ich verstehe die Baumgruppe hier nicht als Hauptmotiv, sondern dieser Waldabschnitt als Ganzes ist es. Ich verstehe die Struktur vom Bildaufbau so, dass neben der Baumgruppe rechts und besonders links der Blick in die Tiefe des Areals geführt werden soll, besonders links durch den halbrunden Ast noch unterstrichen. Aber auch rechts neben der Baumgruppe durch den angedeuteten Pfad (flachgetretene Farne) kann der Blick in die Tiefe gehen. Für mich rahmt gewissermaßen die Baumgruppe gar ein und verbindet - siehe obere Bildkante - dieses kleine Refugium, hält es zusammen.
Aber Regeln kann ich grundsätzlich auch brechen. Es kommt immer mit auch auf das Empfinden an, welches wider starrer Regeln auch mal sein kann.
Um wieder auf deinen Gedanken zu kommen - Mit einem Bildschnitt dieses Ausgangsbildes ins Quadratische, indem ich von rechts den Schnitt ansetze, brächte die Baumgruppe an den rechten Bildrand und fokussiert dann mehr auf den "Gang" links mit dem diffusen Licht in der Ferne. Der halbrunde Ast oben würde erhalten bleiben und rechts bekäme ich oben einen Eckenläufer mit einem Ast.
Aber das wäre dann schon ein anderes Bild ... und, so frage ich, entspräche das noch dem Anspruch und Empfinden des Bildautors?
Mir gefällt nach wie vor das Bild, so wie es sich darstellt und was es für mich ausdrückt.
Mechanic
10.10.2023Ersteinmal vielen Dank für die interessanten und ausführlichen Kommentare zu diesem Bild.
Ehrlich gesagt, kann ich mich gar nicht mehr so genau daran erinnern, wie es links weiterging.
Das Bild ist vom letzten Jahr und ich habe, gerade wegen dieser einmaligen Lichtstimmung, viele Aufnahmen an vielen verschiedenen Stellen im Wald gemacht.
Wie ich mich kenne, hatte es aber bestimmt einen guten Grund, weshalb ich mich für diesen Bildausschnitt entschieden habe.
In der Waldfotografie verlasse ich schon mal gerne die klassischen Regeln der Fotografie.
Was für mich gar nicht infrage kommt, ist ein quadratisches Format. Wenn es nicht in 3:2 passt, mache ich das Bild erst gar nicht, da bin ich stur :)
Freut mich sehr, dass das Bild, mehr oder weniger, gefällt.
LG.
Markus