Andere

schade, dass links die Blüten abgeschnitten sind und der Hintergrund etwas unruhig ist.

Hallo Klaus, hallo Rolf!

Das Bild nannte ich Blütenpracht, da hier die Blüten der Hortensien, die ich selten so schön in einem Gebäude habe blühen sehen, doch das dominante Bildelement geblieben sind. Aber vielleicht liegt mein Fehler darin begründet, dass ich hier in der Veröffentlichung nicht die Erläuterung zu diesem Bild, wie ich es in der"fotocommunity.de" getan habe, beigefügt habe.
Das Bild ist im Haus "4711" in Köln fotografiert. Dieses Gebäude hat eine bedeutende Geschichte im Zusammenhang mit der Zeit von Napoleon und seiner Besetzung des Rheinlandes.
Durch einen Korporal der französischen Besatzungstruppen, der mit der Nummerierung der Häuser beauftragt war, bekam das Haus die Nr.: "4711". Für Nichtkölner, diese Zahl ist das bekannte Markenzeichen von "Kölnisch Wasser"! Da in diesem Haus, das weltbekannte Duftwasser kreiert wurde, bekam es den Namen "4711". Das zur Geschichte dieses Hauses.

Und nun zum Bild:

Ich sah durch das Schaufenster von außen diesen wunderschönen Hortensienbusch. Ich bin in das Haus und habe um Erlaubnis zum Fotografieren gefragt. Schon der Blick von außen gab mir die Bildidee, die Hortensien mit dem geschichsträchtigen, riesigen Wandgobelin und der wundervollen, freistehenden Treppe in einem Gesamtbild zu vereinen.
Nun gibt es vor Ort hinsichtlich des Standpunktes in den meisten Situationen Unveränderbarkeiten, d.h. man muss sich mit den örtlichen Gegebenheiten abfinden. Eine Inszenierung ist nicht möglich.
Nach mehrfachem Wechsel, habe ich den nach meinem Geschmack optimalen Kamerastandpunkt gefunden. In diesem Geschäft gab es auch noch Kunden, die mir durchs Bild liefen, oder manchmal im Bild standen und ein weiterer Wechsel des Standpunktes erforderlich wurde.
Ich hatte zunächst daran gedacht, links das Bild stärker zu beschneiden. Der Rest an Hortensienblüten wäre dabei immer noch beeindruckend im Bild in Erscheinung getreten. Doch war es mir auch wichtig den riesigen Gobelin, mit einer Straßenszene in Köln zur Zeit der Besatzung durch Napoleon in das Bild wirksam mit einzubinden. Den gesamten Gobelin konnte ich nicht ins Bild bringen, da musste ich mich für einen Ausschnitt entscheiden. So kam es dann zu dieser Abbildung, die wenigstens einen Teil der Menschengruppe im Gobelin vollständig zeigt. Jedoch sollte auch die elegant geschwungene Treppe als gestalterisches Element die Fotografie bereichern. Und so empfand ich für mein visuelles Empfinden, ein leichtes Beschneiden des Hortensienstrauches für angemessen.
Auf einen Nenner gebracht, ich wollte ein schönes Stück Natur mit einem Stück Geschichte von Köln in Verbindung mit einer wundervollen Innenarchitektur in einer Fotografie vereinen.

Viele Grüße, Hans-Joachim!

Es war schön und anregend, die Geschichte hinter diesem Foto zu erfahren. Ich fotografiere sehr viel auf Reisen oder an Orten, die mir lieb und wichtig sind. Natürlich versuche ich dann auch, fotografisch das Beste draus zu machen, aber gelegentlich gibt es auch noch andere Prioritäten. Ich finde, Fotos wie dieses machen unsere Sammlungen so liebenswert, auch wenn man damit nicht "auf's Treppchen" kommt. Liebe Grüße Anke