Begegnungen
„NEUE ZEIT. Obdachlose 1. Rolli und Simone. Leipzig-Hauptbahnhof, 20. Dezember 1991“
Aus: NEUE ZEIT, Anmerkungen aus 20 Jahren neuen Deutschlands, 1990 bis 2010
Simone
„Ich bin arbeitslos seit vorigem Jahr Dezember, war Brauereifacharbeiter. Zuhause kann ich nicht schlafen – meine Mutter hat noch sechs Kinder und mein Stiefvater kann mich nicht ab. Aber ich kann doch nichts dafür, dass ich nicht seine richtige Tochter bin. Ich hab`Kumpels, bin froh, dass ich mit denen klarkomme. Man versucht, den Ärger runterzuspülen. Ist schon alles Mist. Da machen jetzt so viele Scheiße, nur damit sie in den Knast kommen. Mit 17 landete ich im Jugendwerkhof, meine Eltern hatten mich zuhause rausgeschmissen. Jetzt hat mich mein Freund fallengelassen. Er meint, mir sei Alkohol wichtiger als er. Er wollte mich vom Bahnhof fernhalten.
Ich weiß jetzt auch nicht mehr, was aus mir werden soll.“
Simone
„Ich bin arbeitslos seit vorigem Jahr Dezember, war Brauereifacharbeiter. Zuhause kann ich nicht schlafen – meine Mutter hat noch sechs Kinder und mein Stiefvater kann mich nicht ab. Aber ich kann doch nichts dafür, dass ich nicht seine richtige Tochter bin. Ich hab`Kumpels, bin froh, dass ich mit denen klarkomme. Man versucht, den Ärger runterzuspülen. Ist schon alles Mist. Da machen jetzt so viele Scheiße, nur damit sie in den Knast kommen. Mit 17 landete ich im Jugendwerkhof, meine Eltern hatten mich zuhause rausgeschmissen. Jetzt hat mich mein Freund fallengelassen. Er meint, mir sei Alkohol wichtiger als er. Er wollte mich vom Bahnhof fernhalten.
Ich weiß jetzt auch nicht mehr, was aus mir werden soll.“
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