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Artikel zum Buch "Bears all Things"

ich lese das fotoforum schon seit Jahren und freue mich immer noch auf die nächste Ausgabe.

Aber in letzter Zeit kommen immer wieder mal Beiträge, die ich nicht nachvollziehen kann. So der Artikel zum o.a. Buch ab Seite 6 mit Bildern, die ich nie in einer Ausstellung als Serie zeigen würde. Keine fotografische Herausforderung und mE nicht in der Art würdigungswürdig. Und so was als Fotoprojekt zu bezeichnen.
Vielleicht verstehe ich diese Art von Kunst nicht mehr, vielleicht bin ich zu alt.

Gerhard

Antworten

Administrator
Hallo Gerhard,

ich kann Dich verstehen und merke auch, dass die Serie unterschiedliche Reaktionen auslöst.
Ich habe das Buch hier und zeigte es im Vorfeld bereits Freunden und Bekannten: Einige legten es nach 20 Sekunden desinteressiert beiseite, andere blätterten voller Wonne von Seite zu Seite.

Als ich diese Reaktionen sah, merkte ich, das kann auch was fürs fotoforum sein. Schließlich wollen wir - trotz gewisser Themenschwerpunkte - breit aufgestellt sein. Wir sehen es als unsere Aufgabe, nicht nur die großen Fotografen der Welt zu zeigen, sondern auch immer wieder einmal einen Blick in Nischen und Ecken der Fotografie zu werfen, die sonst weniger beleuchtet werden. Damit möchten wir einerseits das gesamte Spektrum unseres tollen Hobbys zeigen aber auch einen Blick auf die Fotografie als Kunstform werfen. Was nun Kunst ist, kann trefflich diskutiert werden, dass Mammu und Pasi Rauhala aber einen ungewöhnlichen Weg fanden, um sich zu präsentieren, kann man wohl kaum abstreiten. Und ist es nicht genau diese Diskussion, die wir beiden jetzt führen, für die sich das Zeigen der Bilder bereits gelohnt hat?!

Viele Grüße,
Christian
von ewald
Hallo,

das Thema hat mich stutzig gemacht. Habe das Magazin mit dem Projekt nicht zur Hand, aber meine Recheren im Netz haben mir das Buch und einige Bilder deutlich gemacht. Allein der Begriff lebenslanges Kunstprojekt macht mich als künstlerischen Fotografen neugierig. Auch ich sehe mein Leben als ein Gesamtkunstwerk an und lebe dem ensprechent mit kreativen Ideen. Ob man nun das Einzelbild in Hochzeitskleidung als besonderes Foto sieht, steht nicht zur Debatte, hier ist eindeutig die Serie der Ausdruck. Eine sehr lange Serie, eine lebenslange Serie. Das empfinde ich als Bewundernswert. Ich bin viel zu spontan, ich würde so ein Projekt nicht lange durchhalten und auf neue Ideen kommen. Genau deshalb habe ich Respekt vor dieser Kontinuität mit den einfachsten Mitteln. Fotos die so spektakulär sind, dass sie einem den Atem rauben könnten, gibt es in den Medien in großer Zahl, aber so eine schlichte und intime Idee ist selten.
Administrator
Hallo Ewald,

sicherlich hast Du es korrekt gefunden. Für alle anderen ohne Magazin sei dieser Link hilfreich:
https://www.kerberverlag.com/de/2110/mammu-pasi-rauhala

VG
Christian

PS: Das Buch kann man als Abonnent bei uns gewinnen: https://www.fotoforum.de/fotoforum-vorteile
von ewald
In der Stadt findet gerade eine Fotoausstellung statt zum 70. Jahrestag eines lokalen Fotoclubs.
In der Ausstellung sind durch die Bank weg Fotos zu sehen wie man sie aus Magazinen kennt. Bunt, Oberflächenveredelt, alles scharf und möglichst spektakulär. Da würde so eine Fotoarbeit wie in diesem Buch gezeigt sehr künstlerisch, erfrischend und authentisch erscheinen.

Wenn sich jedoch empört wird, das soetwas in Magazinen auftaucht weil es keine spektakulären Hochglanzfotos sind, dann ist es kein Wunder, wenn in einer Ausstellung mit hauptsächlich älteren Protagonisten, von so einer Kunst nichts zu sehen ist.

Ich lese übrigents seit Jahren keine Magazine mehr, weil sich der Hochglanzeffekt abgenutzt hat und eher langweilt. Eine Ausnahme für meinen Geschmack bildet das Magazin »Der Greif«. Will keine Werbung machen, sondern nur ein Beispiel liefern für weitesgehend authentische Fotos weit ab des Werbehochglanzes. Deshalb meinen Glückwunsch an fotoforum so ein Thema wie dieses Buch zeigt, aufgegriffen zu haben.