Die Top 12 des fotoforum-Awards 3/2024
»LANDSCHAFTEN«

1. Platz, Kategorie Schwarz-Weiß
Martin Gabler: »Winterstimmung bei Münsing«
Martin Gabler aus München zu seinem Bild: „Das Bild entstand im vergangenen Januar. Nachdem sich für einige Tage wieder mal der Winter so richtig einstellte, mit Kälte, teilweise viel Schnee, Sonne, aber auch mit bedeckten und nebeligen Tagen. An einem dieser Tage war ich mit der Kamera in der Nähe des Starnberger Sees unterwegs und sah von der Straße aus diesen tollen Baum auf einem kleinen Hügel. Um diesen vom Hintergrund freistellen zu können, musste ich mich durch den Schnee zu dem Baum durchkämpfen. Erst dort konnte ich die im Hintergrund entfernte, ebenfalls auf einem Hügel stehende Kapelle erkennen. Der vorhandene Zaun im Schnee führte den Blick schön in die Tiefe des Bildes und stellte so eine gute Verbindung zu der Kapelle her.“ Auch wenn der Sommer an die Tür klopft, konnte die Jury nicht vom Bild lassen. Es passt einfach alles: Der wunderbare Baum im Vordergrund, die Kapelle mit blickführender Verbindung im Hintergrund, die scherenschnittartige Umsetzung samt passender Stimmung. Die Juroren fanden sogar Parallelen zu Werken von Caspar David Friedrich, welche schlussendlich auch für den Gesamtsieg entscheidend waren.
200 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Schwarz-Weiß
Ludwig Lutz: »Die Welle«
Ludwig Lutz aus Sinzing besuchte während einer Rundreise durch die USA unter anderem den White-Sands-Nationalpark in New Mexico. „Das Besondere an diesem Nationalpark sind die strahlend weißen, aus Gips bestehenden Sanddünen. Bei einer Rundwanderung entdeckte ich diese interessante Düne mit der geschwungenen Linie. Als Format wählte ich das Quadrat, das ich gerne verwende und wandelte das Bild in Schwarz-weiß um“, erzählt er. Den drei Juroren gefiel das ruhige und perfekt in Szene gesetzte Motiv ausgesprochen gut, die langsam entstehende Kammbildung der Düne macht es perfekt.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Schwarz-Weiß
Krystina Nevoigt: »In eisigen Höhen«
Krystina Nevoigt aus Kesselsdorf fotografierte dieses Motiv am Ätna in Sizilien auf etwa 2.500 Meter Höhe. „Die Bildidee war, einen der Krater durch die Schneewehen und das Eis zu fotografieren. Die Perspektive wählte ich dementsprechend von unten. Der Weg weiter Richtung Krater war eisig, die Luft und der Wind ebenso. Obwohl es nicht weit war, tat es mir aufgrund der Höhe gut, kleine Pausen einzulegen, die faszinierende Landschaft zu betrachten und im Bild festzuhalten“, berichtet sie von ihrem Abenteuer. Die Juroren erkannten den Krater zwar nur mit Mühe, waren allerdings von der Referenzlosigkeit des Bildes fasziniert: Sind es meterhohe oder zentimeterhohe Wehen im Vordergrund? Sind die Wolken greifbar oder noch weit entfernt?
50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Am Meer
Christoph Schaarschmidt: »Kannesteinen«
Christoph Schaarschmidt aus Chemnitz war dreieinhalb Jahre auf Weltreise und pünktlich zum Sonnenaufgang am bekannten Kannesteinen auf der Insel Vågsøy in Norwegen und berichtet: „Dieser Fels war einer der vielen Fotospots auf meiner Reiseliste. Jedoch hat es zwei Anläufe gebraucht, dieses Bild zu schießen. Der Platz am Fels ist begrenzt und bietet nur einem Fotografen Platz. Am Abend zuvor war er schon von einem anderen Fotografen besetzt. Ich wollte ihn nicht stören und entschied mich, es am nächsten Tag noch mal zu versuchen. Ein nettes Gespräch hatten wir dennoch. Und mit dem nächsten Tag hatte ich besonderes Glück! Denn der Sonnenuntergang war perfekt und ich hatte den Stein für mich allein.“ Den Juroren war das Motiv nicht unbekannt, selten sahen Sie es allerdings mit einem solch tollen Licht.
200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Am Meer
Daniela Beyer: »Hoffnungsschimmer«
Daniela Beyer aus Chemnitz fotografierte in Ahrenshoop die Lichtstimmung an einem Septemberabend: „Noch nicht mal eine Stunde zuvor lag ich im Sand und fotografierte Watvögel im goldenen Abendlicht. Dann zog diese dunkle Regenwand heran und das Teleobjektiv wurde gegen das Landschaftsobjektiv getauscht. Der Wind wirbelte die Ostsee auf und ließ die Wolken schneller ziehen. Es war so finster, dass ich nicht einmal einen Graufilter für eine Langzeitbelichtung mit zehn Sekunden benötigte. Aber nach kurzer Zeit war am Horizont bereits wieder Licht zu sehen und die Buhne schien diesem Licht entgegenzustreben.“ Die Jury war fasziniert vom Lichtspiel, welches das Motiv dominiert. Die Langzeitbelichtung beruhigt das Bild und lässt erahnen, wie imposant das Licht-Meer-Spektakel war.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Am Meer
Marion Liebmann: »Ostsee am Morgen «
Marion Liebmann aus Hohwacht fotografierte frühmorgens nach einem nächtlichen Unwetter einige Segelboote direkt vor der Haustüre. Um die richtige Perspektive zu finden, zog sie sogar ihre Hose aus und stieg ins frische Wasser. Der Einsatz hat sich gelohnt, denn die Jury freute sich über die tolle Perspektive und die überwältigende Lichtstimmung. Der Morgennebel über dem Meer macht das Motiv perfekt.
50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Flusslandschaften
Urs Renggli: »Schneefall im Bergtal«
Urs Renggli aus Alterswil / CH war in den Schweizer Alpen unterwegs, als sich zwischen Grindelwald und Schreckhornhütte das Wetter plötzlich verschlechterte. Je höher er kam, desto mehr wurde aus Regen Schnee. Beim Blick zurück fiel ihm dann der helle Gletscherfluss auf, der deutlich mit den bereits herbstlich gefärbten Hängen und mit dem Gestein kontrastierte. Die Juroren waren beeindruckt von der Stimmung, die das Bild mit dem mäandrierenden Fluss ausstrahlt. Auch wenn der Schnee das Motiv überdeckt, ist der Fluss zentrales, aber nicht dominantes Element.
200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Flusslandschaften
Günther Just: »Schwanenbach«
Günther Just aus Wiggensbach erzählt: „Endlich hatte es geschneit, denn ich wollte unbedingt fallenden Schnee fotografieren. Kurzentschlossen fuhr ich zum Grüntensee und fand diesen schönen Bach. Als ich dort einige Zeit fotografiert hatte, kamen plötzlich zwei Schwäne auf mich zu geschwommen, die ich vorher nicht gesehen hatte. Sie hofften wohl, bei mir etwas Futter zu bekommen. So konnte ich diesen wunderschönen, kitschigen Moment einfangen.“ Die Jury fand das Bild nicht kitschig, sondern eher romantisch und war begeistert von der Stimmung und den Kontrasten, die der Bach hervorbringt.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Flusslandschaften
Carsten Velten: »Highlands River«
Carsten Velten aus Bonn fotografierte in Glencoe in Schottland den Berg Buachaille Etiv Mòr samt Wasserfall und erzählt: „Ich war zwei Tage in Glencoe, in denen das Wetter ausgesprochen ungünstig zum Fotografieren war, weil die Wolken so tief hingen, dass man lediglich die Füße der Berge sehen konnte. Als ich den Wasserfall erreichte, rissen die Wolken für etwa zehn Minuten auf.“ Den Juroren war das Motiv bekannt, das Licht, die Stimmung und die besonderen Wolken rund um den Berg ließen sie hoch punkten.
50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Karges Land
Wolfgang Elster: »Einsamer Baum«
Wolfgang Elster aus Dillingen fotografierte an einem Februartag dieses stille Motiv an einem Baggersee im schwäbischen Donauried bei Dillingen. „Der absterbende Baum auf der kleinen Insel symbolisiert für mich die Kargheit des Landstrichs. Dabei hat mich auch die symmetrische Szenerie beeindruckt, die es eben nur bei dieser Witterung gibt. Der Nebel lässt einfach alles im Hintergrund verschwinden, was dem Motiv sonst abträglich wäre“, beschreibt er sein Bild. Die Juroren sahen das ähnlich und freuten sich über die perfekte Spiegelung bei einer tollen, monotonen Lichtstimmung.
200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Karges Land
Andreas Held: »Schatten und Licht«
Andreas Held aus Eberbach fotografierte Licht und Schatten am Grand Canyon. „Als gegen Abend Gewitterwolken aufzogen, empfand ich das als echten Glücksfall. Denn diese sorgten für fantastische, rasch wechselnde Lichtstimmungen, wenn zwischen den Wolken immer wieder die Sonne durchbrach“, erzählt er. Die Jury genoss ebenfalls das Spiel aus Licht und Schatten mitsamt einer wunderbaren und kargen Landschaft.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Karges Land
Frank Schwellnus: »Floating Stone and Elephant Rock«
Frank Schwellnus aus Düsseldorf machte eine Rundreise durch Saudi-Arabien, als er bei Al Ula diesen rundgeschliffenen Sandsteinfelsen entdeckte. Das Hauptziel der Tour war der bekannte Elephant Rock im Hintergrund. Als er aber diesen Felsen entdeckte, war ihm sofort klar, dass er ein gutes Motiv abgeben würde. Die Juroren honorierten den Blick des Fotografen für Motiv und Umfeld und freuten sich über Form und Farbe in der Kargheit.
50 Euro / 6 Punkte