Die Top 12 des fotoforum-Awards 5/2017
»Experimentell«

1. Platz, Kategorie Abstrakt
Klaus Lenzen (Gesamtsieger): »the escalator«
Klare Linien, knallige Farben und ein alltägliches Motiv auf ungewöhnliche Art inszeniert: Klaus Lenzen aus Ratingen bewies seinen Blick fürs Detail und fand mit der Startplattform einer Rolltreppe das perfekte Motiv, um das Leitthema Experimentell und die Kategorie Abstrakt zu treffen. Der Jury fiel besonders die perfekte Bildharmonie des eigentlich für jeden Fotografen erreichbaren Motivs positiv auf. Vor allem der fotografische Blick fürs Detail in einem alltäglichen Gegenstand zeichnet diese Fotografie aus.
300 / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Abstrakt
Wolfgang Fried: »Diese Richtung«
Das Rezept für dieses Foto von Wolfgang Fried aus Ludwigsburg ist einfach. Man nehme ein Kreuzfahrtschiff als Hochstativ und fotografiere aus der Vogelperspektive schräg herunter den davor liegenden Parkplatz für Touristenbusse. Das Bild entstand in Santa Cruz de La Palma auf den Kanaren. Die klare geometrische Gestaltung und die Nachbearbeitung der Farben, bis das Bild nur noch aus Schwarz, Weiß und Rot besteht, überzeugt die Jury, die es mit dem 2. Platz würdigt.
200 / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Abstrakt
Katharina Becker: »Gespensterwald«
Der Gespensterwald bei Nienhagen an der Ostsee bot Katharina Becker aus Berlin Gelegenheit, zu experimentieren. Die vom Wind gebogenen Bäume des Waldes schichtete die Fotografin in einer Mehrfachbelichtung in ihrer Kamera übereinander. Vier Belichtungen aus leicht versetzter Kameraposition ließen das Bild entstehen, das die Jury durch die Lichtstimmung und das Zusammenspiel der Linien überzeugt.
100 / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Analog-Style
Frank Lehmann: »Sommer, Sonne und Sonnenschein«
Retro, retro, retro. Frank Lehmann aus Starnberg setzt mit diesem Bild den analogen Style sowohl in Bildinhalt als auch in Bildgestaltung perfekt um. Das körnige Schwarz-Weiß-Foto mit passend gekleidetem Model entstand am Eßsee nahe München. Die durchs Gegenlicht gezeichnete Kontur in Kombination mit den Details, die in den dunklen Bereichen des Bildes auf den zweiten Blick erst zutage treten, zeichnet die Jury mit Platz 1 der Kategorie aus.
300 / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Analog-Style
Klaus Lenzen: »abhörbereit«
Die ehemalige Zentrale der Stasi in Berlin ist vielen Fotografen bekannt. Klaus Lenzen aus Ratingen inszenierte die Aufnahme zurückhaltend, klar dokumentierend. Der Jury gefiel die klare Ausrichtung der Linien im Bild. Im Motiv scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Nur der Blick aus dem Fenster eröffnet die Ahnung, dass es sich doch um eine aktuelle Aufnahme und nicht um ein Zeitzeugnis aus der Vergangenheit handelt.
200 / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Analog-Style
Michael Offen: »Viktoria«
Ein klassisches Modelfoto prämiert die Jury mit Platz 3 der Kategorie. Analoge Optik mit passend altem Auto zum Posieren zeichnen das Motiv aus. Michael Offen aus Porta Westfalica fand den alten Ford LTD beim Fotografieren im Vorbeigehen. Die farbliche Nachbearbeitung sollte dabei zum Charakter, den das Auto dem Bild verleiht, passen. Die Jury würdigt die klassische Beauty-Aufnahme, die sich von anderen Einreichungen abhebt.
100 / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Composing
Ute Scherhag: »Wo bleibt das Essen?«
Ute Scherhag aus Andernach lässt auf diesem Bild ungeduldig mit den Hufen scharren. Die Szene eines ungeduldig aufs Essen wartenden Paares hat die Fotografin perfekt in Photoshop umgesetzt. Die menschlichen Körper und die Tiere wurden jeweils einzeln fotografiert, um dann anschließend zur Tischszene in Photoshop zusammengesetzt zu werden. Die technische Perfektion und die sehr gute Bildidee wählte die Jury auf Platz 1 der Kategorie.
300 / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Composing
Andreas Levers: »Stairs«
Als zurückhaltend in der Manipulation, aber gerade darum durchaus überzeugend beurteilt die Jury die Photoshoparbeit von Andreas Levers aus Potsdam. Der Strandaufnahme wurde in Cinema 4D die Brücke digital hinzugefügt und in ihrer Beleuchtung dem Strand nachempfunden. Die Jury beeindruckte die Beiläufigkeit der Platzierung im Bild. Im Gegensatz zu anderen Platzierungen wirkt die Montage natürlich und gleichzeitig faszinierend unmöglich.
200 / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Composing
Marianne Wogeck: »Wohnwaben«
Das Lichtspiel auf der Fassade eines auf den ersten Blick für sie uninteressanten Gebäudes in Rotterdam veranlasste Marianne Wogeck aus Overath dann doch noch zum Verweilen. Der fotografische Zugang fiel ihr dennoch so schwer, dass erst beim Experimentieren in der Nachbearbeitung die Idee zu diesem Bild entstand. Übereinander geschichtet wollte sie einen plastischen Eindruck, eine Mehrdimensionalität, die aus dem Bild heraustritt, erreichen.
100 / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Light Art
Sven Gerard: »Hadean«
Sven Gerard aus Berlin arbeitete gut dreieinhalb Minuten, bis die Aufnahme komplett war. Der erste Teil des Bildes entstand durch Glasfasern, die an Taschenlampen mit roter und oranger Farbfolie hingen. Für den zweiten Teil der Aufnahme wechselte der Fotograf das Objektiv und wählte einen Standpunkt senkrecht über einer Lichtquelle mit Glasfasern, um den weiß leuchtenden Ring mit verschiedenen Zoombewegungen am Objektiv zu erzeugen. Das Bild wurde in einer einzelnen Belichtung aufgenommen und von Entrauschen, Schärfen und Schnitt abgesehen, nicht am Computer bearbeitet.
300 / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Light Art
Heinz-Jörg Wurzbacher: »Space Patrol«
Drei Minuten Belichtung und ein paar Dutzend Versuche benötigte der Fotograf Heinz Jörg Wurzbacher aus Koblenz für dieses Bild. Die fliegende Untertasse in der Bildmitte entstand aus verschiedenen LED-Leisten und Leuchten, die, an einer Fahrradfelge befestigt, im Kreis um ein Stativ herumfahren. Die Ausleuchtung der Unterführung erfolgte über eine auf UV-Licht umgebaute Taschenlampe.
200 / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Light Art
Frank Upmeier: »Butterfly«
Inspiration für diese Lichtmalerei ist das Tal der Schmetterlinge auf Rhodos in Griechenland. Die frei fliegenden Schmetterlinge des Tals inszenierte Frank Upmeier aus Vlotho im Wassergarten in Reden als Lichtschmetterlinge. Die Beleuchtung realisierte er mit zwei Taschenlampen und Farbfolien. Die Schmetterlinge wurden über eine programmierbare LED-Leiste ins Bild gemalt.
100 / 6 Punkte